Der Wortlaut

Автор работы: Пользователь скрыл имя, 08 Января 2011 в 13:32, реферат

Краткое описание

Was ist die Musik? Diese Frage steht zwischen Gedanken und Erscheinung; als dämmernde Vermittlerin steht sie zwischen Geist und Materie; sie ist beiden verwandt und doch von beiden verschieden; sie ist Geist, aber Geist, welcher eines Zeitmaßes bedarf; sie ist Materie, aber Materie, die des Raumes entbehren kann.

Содержание

1. Was ist die Musik?
2. Joseph Haydn
3. Christoph Willibald Gluck
4. Mozart
5. Franz Liszt
6. Anton Bruckner
7. Gustav Mahler
8. Hugo Wolf
9. Arnold Schönberg
10. Alban Berg
11. Johann Nepomuk David
12. Gottfried von Einem
13. Richard Strauss
14. Ernst Krenek
15.Ludwig van Beethoven
16. Johannes Brahms

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Mozart

(1756-1791)

       Der große österreichische Komponist Mozart wurde am 27. Januar 1756 in Salzburg geboren und tags darauf auf die Namen Johannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus getauft. Die Namen des Heiligen seines Geburtstages Johannes Chrysostomus trug er aber nicht. Nur Wolfgang und Theophilus wurden seine berühmten Vornamen. Zuerst in die italienischen Form, „Wolfgango Amadeo", und dann in der französischen Fassung „Amade", die er dem deutschen „Wolfgang" hinzufügte. Man sagt heute meist „Amadeus". Dieser Name bedeutet, dass sein Träger „gottgeliebt" war, was auf die Gnade seiner Berufung anspielen mag.

     Die Ahnen Mozarts stammen aus dem bayrischen Schwaben: aus der alten hügeligen Landschaft Reischenau nordwestlich von Augsburg. Seit 1330 ist der Name Motzhart in dieser Gegend bei Bauern, Salzsie-dern, Uhrmachern und Kunstmalern bekundet.

     Leopold Mozart, der Vater Wolfgangs, wurde als ältester Sohn des Buchbinders Johann Georg Mozart am 14. November 1719 in Augsburg geboren. Er ist nicht nur die dominierende Hauptfigur im Leben von Wolfgang Amadeus, sondern zugleich einer der charaktervollsten Männer überhaupt in der Reihe großer Väter und großer Söhne. Die Beziehung zwischen den beiden war vielschichtig, diese begann mit der zärtlichen Liebe des Sohnes und endete in einer Entfremdung.

      Um Leopold Mozart gerecht zu werden, muß man ihn vor dem Hintergrund seiner Zeit sehen. Leopold Mozart tat vieles für, seine Kinder nicht nur aus reiner Liebe, sondern auch aus Ehrgeiz und Berechnung. Aber die formende bestimmende Kraft dieses Mannes hat eine positive Rolle im Leben seines Sohnes gespielt.

      In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bestimmte die patriarchalische Autorität des Familienoberhauptes die Beziehungen der Generationen untereinander. Die Kinder redeten ihre Eltern noch mit „Sie" an, sie hatten widerspruchslos zu gehorchen.

     Leopold Mozart war ein Mann von Willenskraft, Ausdauer und der Fähigkeit, sein Ziel beharrlich zu verfolgen.

     Diese Eigenschaften verhalfen ihm zu einer für seine Zeit ungewöhnlichen Bildung. Er studierte an der Universität in Salzburg Jura und Philosophie. Sein Studium schloß er nicht ab. Das lässt sich damit erklären, dass Leopold Mozart Musik als Beruf wählte. Im Jahr 1740 trat er in die Dienste des Grafen von Thurn und Valsassina, eines musikliebenden Domherrn in Salzburg.

     Leopold Mozart genoß schon in seiner Augsburger Gymnasialzeit den Ruf eines ausgezeichneten Geigers. Er sang und spielte im Chor des Jesuitengymnasiums, schuf einige Kompositionen, die später oft aufgeführt wurden. Bald wurde Leopold Mozart Hofkomponist. Von 1744 ab unterrichtete er die Kapellknaben im Violinspiel. Im Jahre 1756 erschien sein berühmtes Werk „Violinschule". Im Jahre 1763 wurde er Vizekapellmeister und im Jahre 1777 Klaviermeister am Kapellhaus in Salzburg.

     Leopold Mozart verstand als erster, welche Begabung in seinem Sohn heranwuchs, er übernahm dessen Ausbildung. Er war einer der ersten, der die Erziehung und Ausbildung des Sohnes bis in alle Details selber übernahm: den musikalischen Unterricht, die Unterweisung in den Sprachen und in den übrigen Grundfächern. Wolfgang hat nie eine Schule besucht. Der Vater reiste mit seinem Sohn, führte ihn in die große Gesellschaft ein, war ihm Reisemarschall, Impres-sario und mitkonzertierender Partner in einem. Leopold Mozart hat der Erziehung seiner Kinder seine eigene schöpferische Tätigkeit und eigentlich seine ganze musikalische Laufbahn geopfert.

      Bis zum einundzwanzigsten Lebensjahr Wolfgangs waren Vater und Sohn Mozart aufs engste miteinander verbunden. In die ser ganzen Zeit sind sie höchstens für Tage und Wochen getrennt gewesen. Der Einfluß des Vaters blieb bis zu dessen Tod (1787) bedeutend.

      Die Mutter von Mozart stammte aus dem Salzkammergut. Sie wurde am 25. Dezember 1720 als Anna Maria Pertl geboren. Heiterkeit, Herzhaftigkeit und Herzensgüte waren ihre besten Eigenschaften, die sie in allen Lebensumständen (vor sieben Kindern blieben ihr nur zwei) tapfer bewahrte. Die elterlichen Anlagen waren bei Mozart glücklich aufeinander abgestimmt. Vom Vater hat Wolfgang Amadeus die Helle und Wachheit seines schnell reagierenden Verstandes, von der Mutter die Frohnatur, die sich in Schabernack, Hanswursterei äußerten.

      Die natürliche Musikalität von Mozart war erstaunlich. Von klein an wurde er gemeinsam mit seiner Schwester „Nannerl" als Instrumentalist geschult. Mit 3 Jahren ging er in die strenge Schule des Vaters. Mit 6 begann das Kind mit dem Konzertieren. Im Januar 1762 ging es an den Hof des bayrischen Kurfürsten nach München, dann an den Kaiserlichen Hof nach Wien. Dann reiste er an die Höfe von München, Mannheim, Paris, London, Den Haag. Es folgten die drei italienischen Reisen.

     Am 13. Oktober 1762 wurde der langersehnte Wunsch des Vaters Leopold erfüllt. Seinen Kindern, Wolfgang und Nannerl, wurde erlaubt, vor den kaiserlichen Majestäten, der Kaiserin Maria Theresia und ihrem Gemahl Franz Stephan, ihr musikalisches Können zu zeigen. Das geschah im Schloß Schönbrunn in Wien. Die Kinder wurden sehr freundlich aufgenommen, es gab sowohl große Bewunderung, als auch Anerkennung und Geschenke.

      Der junge Komponist wurde in Wien als Wunderkind der Kaiserin vorgeführt. Als Kind kannte Mozart keine Befangenheit. Er kletterte der Kaiserin auf den Schloß und küsste sie ab. Das Kind erklärte der Prinzessin Marie Antoinette, dass er sie heiraten wollte, weil sie ihm, als er auf dem glatten Parkett gestürzt war, beim Aufstehen geholfen hatte. Die sehr musikalische Kaiserin zeigte sich entzückt und völlig desinteressiert zugleich. Maria Theresia hat sich nie mehr um Mozart gekümmert. Wolfgang konnte kunstvoll kleine Stücke mit verbundenen Augen spielen, Töne erraten und die Natur imitieren. Der kleine Mozart trieb die Musiker, vor denen er spielen durfte, zur verwunderten Verzweiflung, denn sie begriffen, dass er nicht nur imitierte, wenn er nach einem kurzen Moment ihre eigenen Werke auswendig wiedergab und mit eigenen Zu taten ummodelte. Er war ein großes Naturtalent. In Salzburg komponierte der Elfjährige 1767 das Oratorium „Die Schuldigkeit des ersten Gebotes" sowie „Apollo und Hyacinthus.» Der junge Komponist erregte mit seinen Werken kennerisches Aufsehen.

     Mozart war berühmt als Klavierspieler. Gleich berühmt war sein Orgelspiel. Schon der Knabe, der die Basspedale im Sitzen kaum erreichen konnte und nahezu stehend spielen musste, versäumte keine Gelegenheit, auf seinen Reisen Orgel zu spielen. In Heidelberg hat er im Jahre 1763, mit siebeneinhalb Jahren, die Orgel mit soviel Meisterschaft geschlagen, dass gleich danach an der Orgel eine Gedenk-Plakette angebracht wurde. Der englische Hof stellte 1764 seine Kunstfertigkeit an der Orgel noch höher als sein Klavierspiel. Und der Thomaskantor in Leipzig soll, als er Mozart 1789 auf der Orgel phantasieren hörte, gewähnt haben, sein Lehrer und Vorgänger Johann Sebastian Bach sei wiedererstanden.

     Zu Hause in Salzburg blieb der große Musiker, ein Fürstendiener. 1781 hatte Mozart seine Oper „Idomeneo" geschrieben und in München aufgeführt. Er hatte einen großen Erfolg erlebt, aber dabei seinen Urlaub überschritten. In Salzburg erwartete ihn nun der Zorn seines Fürsten und Herrn. Wolfgang Mozart war im Dienst des Grafen als Violinist und Konzertmeister. Als absoluter Herrscher verlangte der Erzbischof von Salzburg Graf Colloredo von seinen Dienern absoluten Gehorsam. Er verbot Mozart, in Wien als Pianist aufzutreten. Der junge Komponist weigerte sich, weiterhin wie ein Lakai behandelt zu werden. Mozart war ein schlechter Diplomat. Wer in der Adelsgesellschaft Erfolg haben wollte, musste schmeicheln und „kriechen" können. Sein Vater wusste dies und tat es. Der Sohn haßte es und sagte auch dem Fürsten in klaren Worten seine Meinung. Der wütende Graf warf Mozart schließlich mit einem „Tritt in den Hintern" zur Tür hinaus. Wolfgang schrieb später dem Vater, dass er unter dieser Beleidigung geradezu physisch krank wurde. Mozart befreite sich aus dem Salzburger Fürstendienst und zog nach Wien. 1781 kam er in Wien an. Von seinen Sorgen konnte sich der große Komponist aber nicht befreien.

     Mozarts Musik gilt als zeitloses Wunder. Viele empfinden sie als einen himmlischen Glanz über einem dunklen Erdenleben und Mozart selbst als himmlischen Gast, der die Welt besucht, beschenkt und nach einem kurzen Dasein wieder verlassen hat. Leicht lässt dieses Mozartbild die Wahrheit verges sen. Dieser himmlische Gast führte ein dramatisches Leben in einer dramatischen Zeit.

     1782 heiratete Mozart Constanze Weber. Das hätte beinahe zum Bruch mit dem Vater geführt. Im Juli dieses Jahres schuf er das erste deutsche National-Singspiel „Entführung aus dem Serail". Mozart war so stolz auf seine neueste Oper, dass er dem Kaiser Joseph II. auf dessen Kritik: „Zu schön für unsere Ohren und zu viele Noten, lieber Mozart!" erwiderte: „Gerade soviel, Eure Majestät als nötig ist."

     1785 hatte Vater Leopold seinen berühmten Sohn in Wien besucht und zum letzten Mal gesehen. Voll Stolz berichtete er seiner Tochter über seine Begegnung mit Joseph Haydn „Herr Haydn sagte mir: ich sage Ihnen vor Gott, als ein ehrlicher Mann, Ihr Sohn ist der größte Komponist, den ich von Person und Namen nach kenne — er hat Geschmack, und über das die größte Kompositionswissenschaft" .

     Am 14. Dezember 1784 wurde Mozart in die Wiener Freimaurerloge aufgenommen. Das Leben in Wien wurde für Mozart zum Kampf um das Nötigste. Häufige Wohnungswechsel, vergebliche Konzertreisen, unablässige Bettelgänge und Verzweiflung füllten seine Tage.

     Mozart konnte nie richtig mit Geld umgehen. Wolfgang, ausschließlich vom Vater erzogen und auf seinen Reisen von ihm behütet, zu Hause umsorgt von beiden Eltern, kam mit den Dingen des Haushalts so gut wie gar nicht in Berührung. Seine Aufgabe war es, zu lernen, zu spielen und zu komponieren. Er wuchs jenseits der materiellen Welt eines Haushalts auf. Es blieb ihm zeitlebens eine fremde Welt, wie auch jegliches Planen und Einteilen. Noch schlimmer wurde es, als Mozart Constanze Weber heiratete. Das war eine Frau, der das Geld ebenso locker in den Fingern saß.

     Mozart war ein Mensch der größten, scheinbar unversöhnlichen Gegensätze. Er ist weder ein niedliches Wunderkind des Rokoko, noch ein braver Biedermann oder ein leichtfertiger Draufgänger, wie ihn noch das 19. Jahrhundert abwechselnd sich vorstellte. Unter einer ruhigen Oberfläche rangen verschiedene Kräfte miteinander. Mozart verkörperte eine Kraft von starker Ausstrahlung und, trotz seiner Lust zum Derben und Zotenhaften, von großer Sauberkeit. Vieles, was beim Spießer oder auch bei bedeutenden Männern den Rang der Wichtigkeit hatte, war für ihn belanglos. Seine Art, zu leben und sich zu geben, war einerseits von Trägheit und andererseits von Lebhaftigkeit des Geistes gekennzeich net. Das Ausweichen von einer Arbeit, die fehlende Zeiteinteilung, das Nichtfertigwer-den gehören ebenso zu Mozart wie die schnelle Affinität. In seinem Wesen vereinten sich die Großzügigkeit dem Menschen gegenüber und die Tendenz zu depressiver Verstimmung.

     Mit seiner menschlichen Großzügigkeit und wirtschaftlichen Unbesorgtheit verband sich eine große soziale Aufgeschlossenheit. Mozart hatte keinen Sinn für Standesunterschiede. Ihm galt nicht der Rang und der Name, sondern der Wert und die Fähigkeit des Menschen. Er hätte das Recht gehabt, sich Wolfgang Amade von Mozart zu nennen, weil er 1770 von Papst Clemens XIV. zum Cavaliere geadelt und in einen höheren Rang versetzt worden war. Mozart wurde der Orden „Ritter vom Goldenen Sporn" verliehen. Mozart verzichtete auf Ordenskreuz, Degen und Sporen sowie auf das Adelsprädikat. Er ließ sich nicht von Titeln und Namen blenden und blieb den sozial Mächtigen gegenüber stets kritisch und skeptisch. So war auch, trotz seiner Gewöhnung an höfische Etikette, sein Auftreten frei, natürlich und unzeremoniell. Seine Art, den Menschen zu begegnen, war stets unmittelbar und direkt. Mozart gab sich wie er fühlte und dachte, ohne Berechnung.

     Seine Antworten kamen rapid, wie aus der Pistole geschossen; nie berechnete er, ob sie bequem zu hören waren. Wenn er in seinem Stolz getroffen war, schwieg er auch vor höchsten Würdenträgern nicht. Mozart haßte die Stümperei, das Kriechertum und die Verlogenheit. Sehr freigebig war er mit seinem Geld. Solange er etwas hatte, gab er oder verschenkte mit vollen Händen. Bemerkenswert waren seine große menschliche Güte und Hilfsbereitschaft, sein warmes Mitgefühl.

     Sein dramatisches Schaffen zeugt davon, wie genau er die Menschen kannte. Seine Operngestalten sind mit einer großartigen Hellsicht konzipiert. Die wirklichen Menschen aber, mit denen Mozart umging, vermochten ihn zu täuschen. Seine Zugänglichkeit für Lob und Schmeichelei machte ihn oftmals blind gegenüber denen, die ihn ausnutzen wollten. Seine psychologischen Fähigkeiten wandte er im Alltag fast nie an.

     Mozart liebte die Geselligkeit und den Tanz, das Kegelspiel und das Reiten. In den Wiener Jahren gab er das Reiten ganz auf, aus Angst zu stürzen. Seine Gesten waren schnell, oft nervös: so soll er das Fleisch auf seinem Teller nie selber aufgeschnitten haben. Bekannt ist das stete Trommeln seiner Finger. So war er kompliziert wegen der Vielfalt seines Wesens und seiner Anlagen und der Breite seiner möglichen Reaktionen.

     Mozart war normal und abnorm zugleich, einfach und kompliziert, albern und ernst, vordergründig und hintergründig, harmonisch und exzentrisch. Sein Rätsel ist nicht diese unglaubliche Mischung als solche, sondern die höhere Kraft, die Aufgabe, die er durch sein Schaffen erfüllt hat. Was ihm das Leben versagte, blieb auf unvergängliche Weise in seinem Werk.

     Im Jahre 1786 entstand in Wien die Oper „Die Hochzeit des Figaro". Sie hatte triumphalen Erfolg, aber das konnte allerdings Mozarts finanzielle Lage nicht verbessern.

     In den Jahren darauf entstanden „Don Giovanni" (1787) und „Die Zauberflöte" (1791). In dieser Zeit großer Niedergeschlagenheit schrieb er die drei großen Symphonien: im Juni 1788 die Es-Dur-, im Juli die g-Moll und im August die große C-Dur-(Jupiter) Symphonie.

      Was Mozart in diesen Jahren anfasste, wurde musikalisch zu purem Gold. Seine Werke wurden zu den Höhepunkten einer Gattung — kein anderes Singspiel erreicht je die „Entführung aus dem Serail", keine musikalische Komödie je den „Figaro", kaum ein musikalisch dramatisches Meisterwerk den „Don Giovanni" und so weiter. In allen Werken sind unerhörte Neuerungen und revolutionäre Meisterleistungen zu finden. Dabei kann man über die im Detail faszinierend sorgfältige Arbeit nur staunen, der man keine einzige fehlende oder falsch gesetzte Note nachweisen könnte. Es gibt genügend Versuche, glaubhaft nachzuweisen, dass heute ein Kopist nicht imstande wäre, in einem langen Leben das abzuschreiben, was Mozart in seinem kurzen Leben auf den Notenlinien erfunden hat.

     Kurz vor seinem Tode hat Mozart das „Requiem" komponiert, das vom Grafen Walsegg unter etwas geheimnisvollen Umständen bestellt wurde. Diese Trauermusik ist die erschütterndste und zugleich würdigste Musik im Bereich des Todes, die uns überkommen ist. Bei der Komposition dieses Werkes legte Mozart weinend die Feder aus der Hand. Er wusste, dass er sein Requiem geschrieben hatte.

     Am 5. Dezember 1791 starb Mozart nach zweimonatigem schwerem Leiden. Wie im Totenbuch der Pfarre St. Stephan vermerkt ist, starb Mozart nach offizieller Feststellung an „hitzigem Frieselfieber." Wie Fachleute später nach den Symptomen diagnostiziert haben, handelt es sich um einen Anfall von fiebrigem Gelenksrheumatismus oder — vielleicht als Folge dessen — an Herzinsuffizienz.

    Er starb im 36. Lebensjahr.

     Auf dem Friedhof St. Marx in Wien befindet sich die letzte Ruhestätte Mozarts. Die Gebeine des weltberühmten Komponisten liegen in einem Massengrab. An einem kaltfeuchten Dezembertag des Jahres 1791 wurde der große Musiker in einem nicht markierten Massengrab beerdigt, das wenige Jahre später erneut belegt wurde. Der tatsächliche Ort ist bis heute unbekannt. Wien birgt noch viele Erinnerungen an das große Genie. Besonders bekannt ist das sogenannte „Figarohaus", wo Mozart mit seiner Frau Constanze zweieinhalbe glückliche und erfolgreiche Jahre verbracht hat. Hier wurde seine gefeierte Oper „Die Hochzeit des Figaro" geschrieben. Hier wurde 1956 ein Museum eröffnet. Im Burggarten steht ein Mozartdenkmal.

     Von sechs Kindern von Mozart überlebten ihn nur zwei, Carl und Wolfgang. Sein jüngster Sohn war auch musikalisch sehr begabt. Die Söhne von Mozart starben kinderlos. Damit erlosch das Geschlecht des Mozarts.

      Wolfgang Amadeus Mozart ist der beliebteste Komponist der Österreicher. Mozart und seine Heimatstadt sind beinahe Synonyme geworden. Die Musik beherrscht besonders im Sommer das Leben der Stadt. Seit 1920 werden in Salzburg von Ende Juli bis Ende August jedes Jahr die Mozart-Festspiele durchgeführt. 

Franz Liszt

(1811-1886)

       Franz Liszt wurde am 22. Oktober 1811 in Raiding geboren. Der Ort, heute in Burgenland, gehörte damals zum Komitat Ödenburg in Ungarn. Im Elternhaus wurde nur deutsch gesprochen, in der Dorfschule wurde auch nur deutsch unterrichtet. Liszt hat nie wirklich die ungarische Sprache erlernt und konnte erst im Alter einige wenige Sätze ungarisch sprechen. Infolge seiner frühen Übersiedlung nach Frankreich ging aber auch sein Deutsch bald größtenteils verloren. Von seinem zehnten Lebensjahr an wurde Französisch die Sprache, die er bis zu seinem Lebensende mit Vorliebe sprach und schrieb.

      Franz war das einzige Kind in der Familie. Sein Vater Adam List (die spätere Schreibweise Liszt soll aus phonetischen Gründen zustande gekommen sein) stammte aus dem österreichischen Edelstal. Er stand in den Diensten der Familie Esterhazy und hatte sich bis zum angesehenen Posten eines Rentmeisters der fürstlichen Schäferei hinaufgearbeitet. Die Mutter Franz Liszts, Maria Anna Lager, stammte aus Krems.

      Aus seinen Kindheitsjahren ist nicht viel bekannt. Fest steht, dass bis zu seinem sechsten Lebensjahr seine Gesundheit viel Anlass zu Sorgen gab. Als Franz 6 Jahre alt war, erhielt er erstmals Klavierunterricht von seinem Vater. Der Vater selbst war musikalisch sehr begabt, er spielte gut Violoncello. Er erkannte offenbar rasch das musikalische Talent des Kindes und handelte ziemlich zielbewusst: er wollte den Knaben zum Musiker ausbilden lassen. Damit sollte sein eigener Traumwunsch in Erfüllung gehen. Einige Konzerte, die der Junge vor staunendem Publikum gab, bewirkten, dass Fürst Nikolaus Esterhazy sowie vier weitere Magnaten die nötigen Geldmittel für seine Ausbildung sicherstellten. Der Vater bat bald um Entlassung aus dem fürstlichen

      Dienst und fortan, bis zu seinem frühen Tod 1827, hat er sich nur mehr der Ausbildung und Förderung des Sohnes gewidmet.

      Die Familie zog nach Wien. Hier wurde das Wunderkind von Carl Czerny, dem Schüler Beethovens, kostenlos unterrichtet. Zudem gab ihm Antonio Salieri theoretischen Unterricht. Die ganze Zeit nahm Musik in Anspruch. An einer allgemeinen Ausbildung fehlte es ihm freilich fast ganz. Später, schon als Erwachsener musste Liszt Versäumtes nachholen. In späteren Jahren hat er, wie er selbst das betont hat, unter der mangelnden Allgemeinbildung gelegentlich gelitten. Sie mag auch der Grund sein für manche Naivität und Urteilsunfähigkeit, die besonders in den Altersjahren, als Liszt die Virtuosenlaufbahn aufgab, zum Vorschein kamen.

      In Wien, wo der Junge auch mit Konzerten auftrat, haben sie großes Aufsehen erregt. Am 13. April 1823 spielt Liszt im Redoutensaal Klavier. Beethoven wohnte auch bei. Er war tief berührt und küsste dem Zwölfjährigen die Stirn. Die Konzerte brachten beachtliche Geldsummen ein. Der

      Vater beschloss, mit der Familie nach Paris zu übersiedeln. Man traf in Paris am 11. Dezember 1823 ein, der kleine Franz war schon europäische Berühmtheit. Von dieser Zeit an vollzog sich Liszts Heranwachsen und Reifen im Bereich französischer Kultur, die die seine wurde.

      Liszt wollte am Konservatorium studieren. Der Direktor, es war der Italiener Cherubini, verweigerte die Aufnahme unter dem Vorwand, Ausländer dürften hier nicht studieren. So nahm Liszt Privatunterricht. Der geniale schöne Jüngling fand in Paris überall offene Türen. Er verkehrte, spielte und unterrichtete in aristokratischen Kreisen und lernte alle bedeutenden Künstler, Dichter, Maler, Musiker und Denker kennen. Die Begegnung mit Paganini, dessen technische Künste ihn bis ins Innerste bewegten, und das Spiel Chopins, dessen romantische Klavierpoesie er tief bewunderte, bestimmten den Reifeprozess Liszts.

      Er wollte der Paganini des Klaviers werden, er wollte den Spielstil dieses Instruments ausweiten und bis an die Grenze des Möglichen treiben, zugleich wollte er die Menschen mit seinem Spiel rühren und bannen. Es gelang ihm, zum Zauberer seines Instruments und bedeutendsten Virtuosen seines Jahrhunderts zu werden. Der Beitrag Liszt zur Entwicklung der Klaviertechnik ist tatsächlich epochemachend gewesen: er bildet den Ausgangspunkt des modernen Klavierspiels bis Debussy, Ravel und Prokofjew.

      1833 sah Liszt zum ersten Mal die Gräfin Marie d'Agoult. Mit ihr lebte Liszt bis 1843 in freiem Liebesbündnis; sie hatten 3 Kinder. Diese Frau wurde seine geistige Erzieherin, sie hatte den stärksten Einfluss auf Liszts Leben.

      1838 begann für Liszt die Zeit der großen Reisen, die ihn kreuz und quer durch ganz Europa führten. Überall errang er ungewöhnliche Triumphe. Liszt spielte ohne Mitwirkung anderer Künstler und ohne Orchester. Berlioz konnte ihm zutreffend schreiben: „Du kannst frei nach Ludwig XIV. sagen: Das Orchester bin ich! Der Chor bin ich! Der Dirigent bin wiederum ich!" Von der Universität zu Königsberg wurde ihm die Würde „Doktor der Musik" verliehen. Diese Wanderjahre waren für Liszt sehr wichtig. Er schuf viele Kompositionen.

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