Шпаргалка по "Лексикологии немецкого языка"

Автор работы: Пользователь скрыл имя, 02 Июня 2013 в 20:06, шпаргалка

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Работа содержит ответы на вопросы для экзамена (зачета) по "Лексикологии немецкого языка"

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27. Das Vorhandensein einer großen Menge des entlehnten Wortgutes und ihr übermäßiger Gebrauch in der jeweiligen Sprache führten in der Regel zur Erscheinung, die in der Sprachwissenschaft als Purismus (lat. „purus“ –„rein“ ) bezeichnet wird. Das ist Kampf für die Säuberung der Muttersprache von den fremden Elementen im Wortbestand. Besonders aktiv wurde dieser Kampf in der Zeit der Herausbildung von Nationen und Nationalsprachen. Die puristischen Tendenzen äußerten sich in verschiedenen Ländern unterschiedlich. Aber durch besonders großen Ausmaß und durch längere  historische Periode zeichnete sich der dt. Purismus aus.

Im dt. Purismus offenbaren sich zwei Richtungen: der positive Purismus und der negative (auch Ultra- oder Hyperpurismus genannt).

Der Hyperpurismus strebte nach vollständiger Ausrottung aller Fremdwörter, abgesehen von der Nützlichkeut des Wortes. Die Vertreter dieser Richtung versuchten, alle Fremdwörter durch deutsche Varianten (Verdeutschungen) zu ersetzen.

Einer der ältesten Vertreter des Ultrapuristen war Martin Opitz (1597- 1639).  Im 18. Jahrhundert war es der berühmte Purist Philipp Zesen (1719- 1789). Er schuf eine Menge Verdeutschungen,  die keine Verbreitung fanden. Er wollte nicht nur Fremdwörter, sondern auch internationale und sogar völlig eingedeutschte Wörter ausrotten, z. B. Tageleuchter anstatt Fenster, Zeugemutter aller Dinge anstatt  Natur, Löschhorn anstatt Nase. Seine Nachfolger waren Heinrich Campe (1746- 1818) und Eduard Engel (19.-20. Jh.), die allen Entlehnungen einen erbitterten Kampf ansagten. Die Losung von Engel war: “Jedes Fremdwort ist entbehrlich“. Campe veröffentlichte sein „Wörterbuch der dt. Sprache“, das viele Wörter umfasste darunter auch Verdeutschungen. Eine Menge der von Campe geschaffenen Verdeutschungen sind in den deutschen Wortschatz eingedrungen, z.B. Haft statt Arrest; Umschlag statt Kuvert u.a. aber wie andere Puristen schuf Campe neben den gelungenen viel mehr ungeschickte plumpe, häßliche Verdeutschungen:  Anderswo statt Alibi, Urbild statt Ideal; Hohlziffer statt Null u.a.

Die Tätigkeit der Ultrapuristen wurde von verschiedenen Sprachgesellschaften unterstützt. Ende des 19. Jhs wurden durch ofizielle Anweisungen Hunderte und Tausende Fremdwörter durch Verdeutschungen ersetzt, z.B. Briefumschlag statt Kuvert, Bahnsteig statt Perron, Hauptmann statt Kapitän, Uraufführung statt Premiere, Stelldichein statt frz. rendez- vous, Windfang statt Mantel  u.a. In einigen Fällen existiert die verdeutschte Variante neben dem entlehnten Wort, sie bilden dann eine Synonymenreihe. Augenblick – Moment, five o’clock- Fünfuhrtee.

Gegen die häßlichen Verdeutschungen traten die Vertreter des positiven Purismus auf. Dieser Richtung schlossen sich die besten Vertreter  der dt. klassischen Literatur,bekannte  Philologen  und Philosophen wie  Leibniz, Jakob Grimm, Lessing, Goethe, Schiller an.

Der deutsche Purismus  beginnt  im 16.-17. Jh. als positive Erscheinung. Das  war eine natürliche Gegenströmung gegen überflüssige Entlehnungen  der sogenannten a-la – Mode- Zeit.

Die positiven Puristen waren der Meinung, dass in der dt. Sprache nur solche fremdsprachige Wörter aufzubewahren sind, die folgenden Forderungen entsprechen:

  1. wenn das fremde Wort im Deutschen kein passendes Äquialent hat und nur  durch Umschreibung ausgedrückt werden kann.
  2. wenn diese Wörter allen bekannt und verständlich sind.
  3. wenn sie sich der deutschen Sprache angepasst haben.

 

Die Entlehnung lässt sich im ganzen als positive Erscheinung einschätzen, aber nur in dem Fall, wenn sie den Wortschatz der Sprache  bereichert. Wenn die Entlehnung aber den Wortschatz mit unnötigen, unverständlichen Fremdwörtern überflutet und ihn verunreinigt, spielt sie eine negative Rolle.

 

28. . Soziale Gliederung des dt. Wortbestandes. Der Wortschatz ist ein Produkt der kognitiven Tätigkeit vieler Generationen zusammen arbeitender, miteinander kommunizierender Menschen. Jede soziale Gruppe  der Sprachgemeinschaft hat ihre Spezifik. Der Wortschatz sozialer Gruppen heißt Sonderlexik. Bei der Sonderlexik geht es um sprachliche Besonderheiten.

In der einschlägigen Literatur  der letzten Jahrzehnte wird die Sonderlexik in 2 große  Gruppen eingeteilt (W. Schmidt, Th. Schippan): 1.Fach- und Berufswortschatz  und 2. Gruppenspezifische Wortschätze. Der Fach- und Berufswortschatz lässt sich in 3 Gruppen einteilen: Termini, Berufslexik (Professionalismen) und Fachjargonismen.

Unter gruppenspezifischen Wortschätzen versteht man Sonderwortschätze sozialer Gruppen einer Sprachgemeinschaft  mit gemeinsamen Lebensbedingungen und Interessen. Im Unterschied zur Berufslexik sind gruppenspezifische Wortschätze expressive oder euphematische Synonyme zu den bereits bestehenden Wörtern der Allgemeinsprache.

Die Termini umfassen spezifische Wörter/Wortverbindungen eines bestimmten Fachgebietes. Unter dem Terminus versteht man ein Wort, das als wissenschaftliche Bezeichnung für Gegenstände, Erscheinungen oder Begriffe eines bestimmten Wissensbereichs dient, z. B. Atom (Physik),  Mehrwert (Ökonomie). Die Termini unterscheiden sich von den übrigen Wörtern durch  folgende spezifische Merkmale: 1. Sie sind meistens eindeutig (im Rahmen einer Wissenschaft). 2. Sie werden wissenschaftlich definiert. 3. Sie sind stilistisch neutral; 4. Der Herkunft nach sind viele Termini Internationalismen.

Die Berufslexik (Halbtermini, Professionalismen) dient der praktisch- fachlichen Kommunikation. Die Professionalismen liefern sehr differenzierte Benennungen von Werkzeug, Werkstoffen, Berufen, z.B.die Jägersprache: der Schweiß – Blut eines Tieres, Löffel – Ohren eines Hasen; Lichter- Augen eines Wolfes.

Fachjargonismen sind expressive Dubletten  der Fachwörter.Im Unterschied zu den Termini und Halbtermini  kommt es bei den Fachjargonismen nicht auf Genauigkeit, sondern auf wertende Charakteristik an, z.B. hinter schwedischen Gardinen sitzen- im Gefängnis sitzen; Dietrich – Nachschlüssel zum Öffnen von Schlössern).

Zu den bekanntesten gruppenspezifischen Wortschätzen gehören vor allem: die Studentensprache, die Gaunersprache  (das Rotwesch oder Argot), die Soldatensprache, die Kaufmannssprache, die Seemannssprache usw.

Beispiele aus der Studentensprache: Student des ersten Semesters -  Mutterkalb, Pennalputzer, Fuchs.

Die Wörter der Gaunersprache erfüllen vor allem eine Tarnfunktion,  das ist ein Mittel, für andere unverständlich zu bleiben. z.B. im Knast sitzen- im Gefängnis sitzen, Moos- деньги.

Eine besondere Rolle spielt in der gruppenspezifischen Lexik der Wortschatz der Jugendlichen.

Der Ausgestaltung der Jugendsprache haben die folgenden Ursachen beigetragen:

1.Das Bestreben de Jugendlichen, sich von Älteren zu unterscheiden.

2. Der Versuch das Langweilige der Sprache zu überwinden.

3. Das Bedürfnis nach expressivem Ausdruck.

4. Das Streben nach Selbstbestätigung.

Die Jugendsprache ist kurzlebiger Sprachstil, sie müsste regelmässig aktualisiert werden, da viele Wörter und Ausdrücke schnell veralten und durch andere „modischere“ ersetzt werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

29. Historische Gliederung des Wortbestandes.

Der deutsche Wortschatz entwickelt sich immerfort. Einige Wörter werden immer seltener gebraucht, veralten, werden archaisiert und können sogar ganz verschwinden,  andere wiederum entstehen im Prozess  der Sprachentwicklung. Demzufolge sind drei Wortgruppen im Wortschatz der deutschen Sprache zu jeder bestimmten Entwicklungsperiode zu unterscheiden: a) Wörter, die gang und gäbe sind und eigentlich den Wortschatz der Sprache ausmachen; b) Wörter, die aus irgendeinem Grund veraltet sind, die sogenannten Archaismen;c) Wörter, die neu entstanden sind, die sogenannten Neologismen.

Archaismen und ihre Arten.

Archaismus – vom griech. arhaios „veraltet“ – bezeichnet ein aus irgendeinem Grund veraltetes Wort. Zu Archaismen gehören nicht nur Wörter, sondern auch veraltete phonetische und grammatische Formen.

Das Wort stellt eine Einheit von Begriff, Bedeutung und Form dar. Dementsprechend lassen sich die Archaismen in folgende Gruppen eintelen: Begriffsarchaismen, Bedeutungsarchaismen und Formarchaismen.

Begriffsarchaismen (Historismen) sind Wörter, mit denen man historische Gegenstände, Objekte, Realien bezeichnet, die der Kommunikation über das Vergangene dienen: Harnisch-    , Lanze-    ; Spieß-       ; Armbrust -    ; Minnesang -   ;  Minnesänger -      ;  Kurfürst  (ahd. kür „Wahl“) – einer der sieben Fürsten im Römischen Reich, die das Recht hatten, den deutschen König zu wählen.  -    ;  Hanse  -  ; die FDJ, die Hitlerjugend- aus der Nazizeit       u.a.

Bedeutungsarchaismen (semantische Archaismen)  bewahren alte  Bedeutungen neben den neuen, z, B.: Zunge- 1. veraltet. Sprache; 2.  Sprechorgan;  Schild – 1. veraltet „Schutzwaffe“; neu. Aufschrift.

Semantische Archaismen wurden im modernen Gebrauch von jungeren Synonymen ersetzt: der  Oheim- der Onkel; die  Minne – die Liebe; das Gewandt – das Kleid.

Unter Formarchaismen versteht man solche Wörter, deren lexikalische Gestaltung  veraltet ist, z.B.  gülden statt golden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

31. Territoriale Gliederung des dt. Wortbestandes

1 Die Erscheinungsformen der dt. Sprache sind  die Schriftsprache (Literatursprache, Nationalsprache, Kultursprache, Standartsprache), die Umgangssprache, die  Mundart (Dialekt).

Die Schriftsprache wird in dem Siedlungsgebiet eines ganzen Volkes gebraucht, ist allgemein verständlich und dient darum als Kommunikationsmittel  für die gesamte Nation .Die vollendetste Form der gesprochenen Nationalsprache  ist die  Hochsprache, Hochdeutsch.

Unter Mundart versteht man die Form der gesprochenen Sprache, die auf wenige  oder  gar auf einzelne Ortschaften  beschränkt  ist. Solche Mundarten, die bei manchen Unterschieden  wichtige Gemeinsamkeiten aufweisen, bezeichnet man Dialekte. Der dt. Sprachraum wird in 3 große Dialektbereiche eingeteilt: den niederdeutschen (Plattdeutsch), den mitteldeutschen und den hochdeutschen.

Nach dem Ausbreitungsgebiet unterscheidet man dörfliche, kleinräumliche, städtische Mundarten, z.B.: Kartoffeln- Erdäpfel (südostd., bayr., auch österr.); Fliegen (Pl.) – Mücken (südwestd.); Schrank- Kasten (südd.), Spind (niederd.)Almer (Erzgebirge), Schaff (nordd.).

Die Sprachschicht zwischen der Hochsprache und der Mundart heißt  Umgangssprache. Räumlich  ist die Umgangssprache gekennzeichnet durch einen regional begrenzten Geltungsbereich, deshalb heißt sie anders Landschaftssprache. Soziologisch ist sie in der Regel eine Stadtsprache. In Deutschland ist sie an die Großstädte Berlin, München, Hamburg, Köln gebunden. Funktional ist sie eine Sprache für nichtoffiziellen, privaten Verkehr.Die Umgangssprache ist praktisch und konkret,  bildlich, reich an expressiven Wörtern und Wendungen.

Je nach dem Grad der Nähe zur Literatursprache unterscheidet man drei Typen der Umgangssprache:

  1. Hochdeutsche (literarische ) Umgangssprache der Gebildeten.
  2. Großlandschaftliche (mundartnahe) Umgangssprachen – областные разговорно- обиходные языки (auf größeren Territorien gesprochen).
  3. Kleinlandschaftliche (mundartnahe) Umgangssprachen - местные обиходно- разговорные языки  (Sie sind auf kleineres Gebiet beschränkt).

2. Typen territorialgebundener Lexik.

Die territorialgebundene Lexik ist für zwei Erscheinungsformen der deutschen Gegenwartssprache kennzeichnend: Mundart und Umgangssprache.

Man unterscheidet drei Typen territorialgebundener Lexik: Dialektismen, territoriale Varianten, nationale Varianten.

a) Dialektismen sind Wörter, die  nur in einer Mundart gebraucht werden und in den anderen nicht bekannt sind, z.B.:  Mücken- Schnaken, Gelsen; Hündin- Petze, Lusche, Töle; Frosch- Padde - Pogge- Kecker; Kartoffel- Potate- Schocke- Erdapfel.

b) Manche dieser Synonyme wurden in die allgemeine deutsche Sprache aufgenommen. Somit haben viele Dialektismen ihren rein territorialen Charakter verloren. Solche Wörter nennt man territoriale  oder landschaftliche Varianten. Sie gehören nicht der Mundartlexik sondern einer anderen Erscheinunsform der Sprache – der Umgangssprache, z.B.: Ufer – südd. Gestade; Mädchen - südd- Mädel; südd. Metzger- nordd. Fleischer; südd. Bube- nordd. Knabe u.a.

Also unter landschaftlichen Varianten versteht man Dubletten mit identischer Bedeutung, die aus verschiedenen regionalen Varietäten stammen und in verschiedenen Teilen des deutschen Sprachgebiets heimisch sind.

c) Die nationalen Varianten der Lexik der deutschen Sprache. Deutsch ist Verkehrssprache  auch in Österreich, in der Schweiz, in Luxemburg, Liechtenstein, in den deutschsprachigen Teilen Belgiens,  in Oberitalien, im Elsass und Lothringen. Dies alles zeigt, das der deutsche Wortschatz hetorogen (неоднородный) ist, seine Elemente präsentiren sich in vielen regionalen und nationalen Varianten. Die nationalen Varianten in Österreich nennt man Austiazismen, in der Schweiz- Helvetismen.z.B.: Matura (österr.) und Abitur (dt).

Einige Wörter übernehmen zusätzliche Bedetung,  die in der dt. Sprache nicht gegeben ist: Sack bedeutet noch „Tasche“, „Beutel.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

32. Paradigmatische und syntagmatische Beziehungen

Der Wortschatz ist keine chaotische Ansammlung von Wörtern.  Die Wörter stehen zueinander in mannigfaltigen Beziehungen, bilden verschiedene Grupppen, d.h. in der Lexik bestehen systemhafte Beziehungen.  Unter System versteht man in der Sprachwissenschaft ein „Ganzes“ oder eine Menge von Elementen zwischen denen bestimmte Beziehungen bestehen.

Vom grammatischen Standpunkt aus werden die Wörter in Wortarten erfasst.  In der Lexik klassifiziert man die systemhaften Beziehungen als paradigmatische  und sуntagmatische.

Paradigmatische Beziehungen  bestehen zwischen den lexikalischen Einheiten, die auf Grund gemeinsamer Eigenschaften die gleiche Position in der Redekette einnehmen können. So bilden z.B. die Verwandschaftsbeziehungen Vater, Mutter, Sohn, usw. eine paradigmatische Gruppe.

Auf paradigmatischer Ebene können verschiedene Gruppen von Wörtern ausgesondert werden. Nach dem rein semantischen Prinzip können die Wörter in Synonyme, Antonyme  und allerlei semantisch bedingte Felder eingeteilt werden.

Nach dem semantisch-wortbildenden  Prinzip lassen sich Wortnischen und Wortstände, einerseits, und Wortfamilien und Fächerungen. andererseits aussondern:

Unter syntagmatischen Beziehungen werden Beziehungen zwischen den Wörtern verstanden, die miteinander zur Redekettegefügt werden können. Es handelt sich um Wortverbindungen verschiedenster Art, in denen Wortverbindbarkeit realisiert wird.

Auf der syntagmatischer Ebene lassen sich die sogenannten syntaktischen Felder ausgliedern. Es sind folglich Beziehungen zwischen den Wörtern, die im Kontext gemeinsam vorkommen.

 

36. Wortfelder

Seit den 20 –er Jahren     wurden zahlreiche Versuche unternommem,  den gesamten Wortschatz einer Sprache nach dem logisch- semantischen Prinzip aufzugliedern.  Hier hatte sich der sogenannte

„Wortfeldgedanke“ durchgesetzt, d.h. die Auffassung, dass die Wörter nach dem logisch- semantischen Prinzip geschlossene Gruppen bilden können. Diese Gruppen heißen Wortfelder, Begriffsfelder, lexikalisch – grammatische Felder usw.  Verschiedene Systeme der Wortfelder wurden von G.Ipsen, J.Trier, L.Weißgerber, F.Dornseiff, W.Porzig. vorgeschlagen.

Die Wortfeldtheorie wurde durch die philosophische Deutung der Felder von J.Trier und  L.Weißgerber schwer belastet.   Nach J. Trier spiegelt die Sprache nicht reales Sein, sondern schafft intellektuelle Symbole und das Sein selbst. ( Es geht um die Übertreibung der Funktion der Sprache).

Als Beispiel der paradigmatischen Felder können die sogenannten

„ Sachgruppen“( тематические группы)  von dem bekannten deutschen Sprachforscher F. Dornseiff  betrachtet werden.Anfang 30-er Jahre verfasste er ein Wörterbuch, wo der ganze Wortschatz nach der Wortfeldtheorie geordnet wurde. Unter Sachgruppen versteht Dornseiff die Wortgruppen zusammengehöriger Inhalte. Er unterscheidet 20 Sachgruppen , die ihm folgende Gliederung der Welt ermöglichen:

  1. Anorganische Welt                         4. Größe. Menge. Zahl. Gra-
  2. Pflanze. Tier. Mensch.                   5. Wesen. Beziehungen.
  3. Raum. Lage. Form.                        6. Zeit. Usw.

 

Die praktische Benutzung des Wörterbuches mit linguistischer Zielsetzung  jedoch  dadurch erschwert, dass der Verfasser von Begriffen und nicht von Wortbedeutungen ausgeht  und durch den Umstand, dass die begriffliche Aufgliederung der Welt  manchmal sehr subjektiv vorgenommen wird.

Syntagmatische Felder.

W. Porzig geht  z. B. beim Aussondern von Wortfeldern vo einem anderen Prinzip aus. Er weist darafhin, dass bestimmte Wörter stets mit den anderen zu denken sind.  So setzt das Verb“beißen“ das Vorhandensein  von Zähnen voraus, zu „lecken“ gehört die „Zunge“, zu „bellen“ – „Hund“ usw.

Den Kern solcher Wortbeziehungen bilden hauptsächlich Verben. So gibt es zwischen dem Verb und seinem Subjekt nicht nur Beziehungen  grammatischer Art ( syntaktische Kongruenz), sondern auch eine semantische Kongruenz ( Wortverbindbarbarkeit).

Die Beziehungen dieser Art  zwischen den Wörtern  nennt W.Porzig „syntaktische Felder“ . Diese Wortfeldtheorie ist nicht unanfechtbar.  Das Verb „ beißen“ setzt nicht nur das Wort „Zähne“ voraus sondern auch die Wörter  „ Frost“ und  „ Kiefer“( das Kind kann mit seinen Kiefern beißen)  u.a.

Die Wortfeldtheorie gab trotz ihrer Mängel  einen mächtigen Anstoß, den Wortschatz der Sprache nach den sytemhaften  Beziehungen ( Relationen) zwischen den Wörtern zu betrachten und zu systematisieren

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

37. Wortfamilien und Fächerungen

 

Semantisch verwandt sind auch die Wörter, die von einer und derselben Wurzel bzw. von einem und demselben Wortstamm abgeleitet werden. So empfinden wir zum Beispiel ganz klar die Zusammengehörikeit der Wörter, die  von dem Verb “rauben“ abgeleitet worden sind, und zwar:

Raub, Räuber, räuberisch, Räuberei usw. Solche Wortgruppen  heißen in der traditionellen Sprachwissenschaft „ Wortfamilien“ oder „Wortsippen“ . Manchmal lässt sich die semantisch- genetische Verwandschaft von Wörtern in solchen Wortgruppen schwer nachweisen, weil die Wörter im Verlaufe der Sprachentwicklung ihre phonetische und morphologische Gestalt   sowie ihren semantischen Gehalt etwas ändern können. Ohne etymologische Analyse  ist heute semantisch –genetische  Zusammengehörigkeit der Wörter „geben“ und „Gift“ oder „können“ und „Kunst“ im Bewusstsein eines Durchschnittssprechers  nicht mehr gegenwärtig.

Die Wortfamilie stellt also eine solche größere Wortgruppe der Ableitungen von einigen Wurzeln bzw. Wortstämmen dar, deren semantisch –genetische Zusammengehörigkeit nur durch die etymologische Analyse nachgewiesen werden kann.

So hat das Wurzelmorphem „schließ“ vom Verb „schließen“ drei genetisch verbundene Wurzelmorpheme als semantische Zentren, von denen drei Fächerungen gebildet werden können., z.B.:

 

Schließ- schließbar, abschließen, anschließen, ausschließen, Schließer, Schließung usw.

 

Schloß- schlossern, Schloß, Schlosser, Schlosserei usw.

 

Schluss- schlüssig, Schluß

 

Unter Fächerung versteht man somit eine solche Gruppe von Wörtern, die von einer Wurzel bzw. einem Wortstamm abgeleitet worden sind und darum als semantisch zusammengehörig empfunden werden.

 

Die Zahl der Wörter in den Wortfamilien kann ziemlich groß sein ( bis zu 1000 Wörtern).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

38. Unter Wortnischen versteht man die Gesamtheit   von solchen Ableitungen, die mit Hilfe eines und desselben wortbildenden Suffixes/ Präfixes gebildet worden sind und durch die Semantik des wortbildenden Morphems zusammengehalten werden.

So können mit Hilfe des Suffixes „er“drei Wortnischen gebildet werden:

  1. Berufsbezeichnungen bzw. nomina agentis, z.B.Bäcker, Schneider, Lehrer usw.
  2. Werkzeugbezeichnungen bzw. nomina instrumentalis , z.B. Bohrer, Brenner, Messer u.a.
  3. Vorgangsbezeichnungen bzw. nomina actionis, z.b. Seufzer, Schluchzer, Nieser u.a.

Andererseits können auch andere Suffixe Nischen von Berufsbezeichnungen  bilden, z.B.:

„-ner“- Gärtner, Pförtner, Redner, Schaffner u.a.

„-eur“- Chauffeur, Ingenieur, Friseur u.a.

„or“- Doktor, Direktor, Professor u.a

39. Stellung und Umfang der Phraseologie

Der Terminus „ Phraseologie“ ist nicht eindeutig. Einerseits bezeichnet er die Gesamtheit aller festen Wortverbindungen und andererseits einen Zweig  der Wissenschaft, der sich mit der Erforschung von festen Wortverbindungen befasst. Als Zweig der Wissenschaft ist Phraseologie eine verhältnismäßig junge Wissenschaft, die in der Regel im Rahmen der Lexikologie behandelt wird.Bis jetzt wird ihre Stellung innerhalb der Lexikologie  und selbst in der Sprachwissenschaft umstritten. Die einen (Sinder, Strojewa, Lewkowskaja) behandeln sie als eine besondere lexikalische Schicht  im Wortbestand der Sprache. Die anderen (Iskos, Lenkowa,  u.a.) betrachten sie als einen Weg der Bereicherung des Wortbestandes. Es besteht sogar eine Meinung ( Cernysewa u.a. ) dass Phraseologie eine selbständige sprachwissenschaftliche Disziplin sei, denn sie hat ihre eigene Begriffe und bedarf besonderer Forschungsmethoden, über die weder Lexikologie noch Syntax verfügen.Es besteht bis jetzt keine Einigkeit und keine Klarheit in der Frage, welche feste Wortverbindungen zur Phraseologie gehören sollen. Umstritten wird die Frage, ob nur feste umgedeutete oder auch feste nichtumgedeutete Wortkomplexe zur Phraseologie gehören sollen. Umstritten bleibt die Frage, ob nur Wortverbindungen oder auch Satzstrukturen den Erforschungsgegenstand der Phraseologie bilden sollen.Zur Erforschung der deutschen Phraseologie leisteten die sowjetischen Germanisten I. Cernyseva, A. Reichstein, M. Gorodnikowa u.a. einen großen Beitrag.

Unter dem Einfluss der sowjetischen Russistik und Germanistik schritt die deutschsprachige Phraseologieforschung schnell voran (R. Klappenbach, W. Fleischer, H. Burger u.a.).

40. Freie und fest e Wortverbindungen. Charakteristika der Phraseologismen

Die Wörter existieren nicht isoliert sondern in Verbindungen. Die Wortverbindungen sind ihren semantisch- kommunikativen Eigenschaften nicht gleich. Von diesem Standpunkt unterscheidet man freie und feste bzw. stehende Wortverbindungen.

Jede freie syntaktische Wortverbindung ist eine grammatisch zerlegbare  Vereinigung von zwei oder mehreren Wörtern. Die syntaktische Wortverbindung kann auch vom semantischen Standpunkt aus analysiert werden, denn jede Komponente solch einer Wortverbindung ist selbständig und besitzt ihre eigene Bedeutung. Die Gesamtbedeutung der ganzen Wortverbindung fällt mit der Summe der Bedeutungen ihrer Komponenten zusammen, z.B. ein lustiges Kind, in die Uni gehen, grünes Gras usw. Solche Wortverbindungen werden frei im Prozess des Sprechens geschaffen und bilden den Gegenstand der Grammatik. Es kann auch vorkommen, dass freie Wortverbindungen in ihrem Gebrauch erstarren, ihre eigentliche Bedeutung verlieren und infolge einer Umdeutung zu stehenden Wortverbindungen werden. Vergleichen Sie: jmdm. den Kopf waschen;  einen Faden, ein Band  um den Finger wickeln (als freie syntaktische Wortverbindungen) und jmdm. den Kopf waschen; jmdn. um den Finger wickeln  (als stehende Wortverbindungen ) in übertragener Bedeutung – jmdn. tadeln; jmdn lenken / jmdn betrügen.

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