Шпаргалка по "Лексикологии немецкого языка"

Автор работы: Пользователь скрыл имя, 02 Июня 2013 в 20:06, шпаргалка

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Работа содержит ответы на вопросы для экзамена (зачета) по "Лексикологии немецкого языка"

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1.Lexikologie als Wissenschaft, ihr Platz unter anderen Sprachwissenschaften, Gegenstand und Aufgaben der Lexikologie, ihre Zweige, Forschungsmethoden

Die Lexikologie ist die sprachwissenschaftliche Disziplin, die den Wortschatz einer Sprache und seine Entwicklung betrachtet. Das Wort stammt aus dem Griechischen „ lexis“ (das Wort) und „logos“ (die Lehre ). Die Lexikololgie ist die Lehre vom Lexikon (die Gesamtheit von Wörtern und festen Wortverbindungen).Sie beschreibt und erforscht  den Wortbestand einer Sprache, seine Schichtung und Struktur, Bildung, Bedeutung (im System) und Funktionieren seiner Elemente (in der Kommunikation, in verschiedenen sozialen Sphären und Situationen).

Die Lexikologie als selbständiges Lehrfach hat sich erst Mitte des 20. Jhs. herausgebildet. In der deutschen Sprachwissenschaft wird die Lexikologie um 1960 eine eigenständige Universitätsdisziplin. Das bedeutet aber nicht, dass vorher keine lexikologischen Probleme ausgearbeitet wurden. Die Erforschung vieler lexikologischer Probleme vollzog sich im Rahmen  der Grammatik und der Sprachgeschichte.

Die lexikologischen Probleme können von verschiedenen Gesichtspunkten erforscht werden. Es gibt verschiedene Abarten der Lexikologie. Wenn lexikologische im Hinblick auf viele Sprachen berücksichtigt werden, so hat man mit einer allgemeinen Lexikologie zu tun. Wenn aber die lexikologischen Probleme nur von zwei Sprachen berücksichtigt werden, so spricht man von einer vergleichenden Lexikologie.  Werden aber die lexikologischen Probleme nur einer Sprache erforscht, dann spricht man von einer konkretsprachlichen Lexikologie.

Außerdem unterscheidet man noch eine diachronische und eine synchronische Lexikologie. Wenn man an das Fach vom Standpunkt der Sprachgeschichte aus herangeht, so  hat man mit einer diachronischen  Lexikologie zu tun. Wenn das Wort oder der Wortbestand vom gegenwärtigen Stand der Sprache  aus betrachtet wird, spricht man von einer synchronischen  Lexikologie.

Das Wort als Grundeinheit der Sprache wird von allen Teilgebieten der Sprachwissenschaft betrachtet. So betrachtet die Phonetik das Wort und die Wortketten im Redestrom  vom lautlichen und intonatorischen Standpunkt aus. Die Beziehungen zwischen der Lexikologie und der Phonetik beruhen auf folgendem:

  1. Manche phonetische Erscheinungen (Ablaut, Umlaut, Brechung) dienen als wortbildendes Mittel. So stammen Sprache , Spruch von sprechen.
  2. Die Länge und die Kürze der Vokale dienen als ein sinnunterscheidendes Mittel. Vgl. Saat und satt, Weg und weg.
  3. Dank der Betonung lassen sich trennbare und untrennbare Präfixe und dadurch auch Bedeutungen der Wörter unterscheiden. Vgl. übersetzen- ich setze über und übersetzen- ich übersetze

Die Grammatik betrachtet die Bildung, Bedeutung und den Gebrauch von Wortformen. So ist die Ableitung als wortbildendes Mittel eng mit der Grammatik verbunden. Nach der Art der Suffixe kann man bestimmen, zu welcher Wortart das betreffende Wort gehört. Die syntaktische Funktion des Wortes kann auf seine Bedeutung wirken. Vgl. Der glatte Weg und Sie ist glatt (völlig) aus meinem Herzen verschwunden. Die Zusammensetzung als eine Wortbildungsart  ist auch mit der Grammatik verbunden, weil das zusammengesetzte Wort nicht nur eine lexikalische Einheit darstellt (Rotwein, Schwarzbrot usw.) sondern zum Ausdruck syntaktischer Beziehungen dienen kann, z. B Stoffwert = der Wert des Stoffes, die Strickmütze = die gestrickte Mütze (attributive Beziehungen).

Die Stilistik befasst sich mit den Ausdrucksmöglichkeiten der Wörter und der festen Wortverbindungen. Die Lexikologie befasst sich, so wie die Stilistik, mit verschiedenen Tropen: mit Metaphern, Metonymien usw. z. B. Fuß eines Menschen und Fuß eines Berges, Kopf eines Menschen und Kopf einer Flasche

Die Lexikologie  ist mit der Geschichte der dt. Sprache verbunden. Einige Wörter können nur aufgrund der historischen Analyse erklärt werden, z. B. Nachtigall bedeutet eigentlich „  die Sängerin der Nacht / Nachtsängerin“. Das Wort „galan“  „ singen“ existiert nicht mehr.

Die Lexikologie ist auch mit der Geschichte des Volkes verbunden. Die Sprache ist eine gesellschaftliche Kategorie, sie entwickelt sich zusammen mit der Entwicklung der Gesellschaft.

Manche Wörter lassen sich als sprachliche Denkmäler der konkreten Geschichte des Volkes betrachten., z. B. Die Redewendung „einen Korb bekommen“ ist mit einer alten Sitte verbunden. Die Geliebte ließ dem ihr nicht genehmen Freier aus ihrem Fenster einen Korb mit einem so schwachen Boden herab, dass er, wenn er darin zu ihr hinaufgezogen werden sollte, unterwegs durchfallen musste. Die Wortverbindung „Pech haben“ bedeutet „ Unglück haben“.

Die Lexikologie gliedert sich in verschiedene Teile. Man folgende Teile:

1.Semasiologie. Die Lehre von dem Einzelnwort und dessen Semantik (Bedeutung). An die Semasiologie lehnen sich die Etymologie(die Lehre über die ursprünglichen Bedeutungen der Wörter), der Bedeutungswandel(die Lehre von der Veränderung der Wortbedeutungen im Verlaufe der Sprachentwicklung)  und die Onomasiologie(In der Onomasiologie / der Bezeichnungslehre wird gefragt: Wie wird eine bestimmte Erscheinung bezeichnet? )

2.Bereicherungswege des Wortbestandes der Sprache.

3 Differenzierung des Wortbestandes nach verschiedenen Prinzipien: Synonyme und Antonyme, Wortfamilien; Archaismen und Neologismen; Mundarten und Dialektismen usw.

4.Phraseologie.

5.Lexikographie, d.h. die Lehre vom Aufbau der Wörterbücher, in denen die Wörter nach  verschiedenen Prinzipien fixiert werden.

In der letzten Zeit haben sich in der Sprachwissenschaft viele neue Methoden entwickelt.  Man unterscheidet die Konstituentenanalyse, die Distributionsanalyse, das Modellieren und die Komponentenanalyse.

Unter der Konstituentenanalyse (Analyse nach den unmittelbaren Konstituenten) versteht man die stufenweise Gliederung eines sprachlichen Elementes oder Struktur in ihre zwei unmittelbaren und maximal großen Bestandteile. Mit Hilfe der UK – Analyse  kann man z. B. die Entstehung eines Wortes mit morphematisch komplizierter Struktur verfolgen: Lehrer (lehren)

Unter der Distribution wird im allgemeinen die Gesamtheit der Umgebung eines sprachlichen Elementes bezüglich der anderen verstanden. Je nach der Umgebung des Adjektivs “alt“ werden seine verschiedenen Bedeutungen aktualisiert. Vgl. alte Frau / Mann / Huhn   nicht jung) und alte Bluse/ Wagen/ Hemd ( nicht neu).

Mit Hilfe der transformatorischen Umwandlung können z. B. die logisch-semantische Beziehungen zwischen den Komponenten der attributiven Zusammensetzungen bestimmt werden. Spanienreise (lokale) – die Reise nach Spanien.

Unter Modellierung versteht man schematisch- formalisierte Darstellung einer sprachlichen Struktur, die die realen sprachlichen Verhältnisse widerspiegelt. Tisch aus einem Lexem.

Unter der Komponentenanalyse versteht man die Zerlegung der Wortbedeutung in ihre kleinsten elementaren Sinne (Seme), aus denen sich die Bedeutung des Wortes zusammensetzt. So besteht die Bedeutung des Wortes „dieTochter“ aus folgenden Semen: eine Person; die Person des weiblichen Geschlechts; eine direkte Verwandte; die Generation der Kinder.

 

 

3.Wesenmerkmale des d-n Wortes

Im phonetischen Aspekt unterscheidet man im Wort  Laute und Silben, im morphologischen – lexikalische  und grammatikalische Morpheme. Die phonetische und morphologische Gestaltung des Wortes bestimmt seine Spezifik in jeder konkreten Sprache. Die Silben sind Wortteile , die aus dem Redestrom nach dem Gehör ausgesondert werden. Die Morpheme sind die kleinsten bedeutungstragenden Teile des Wortes, die die eigentliche Bedeutung des Wortes konstituieren. Die Wörter können aber nur aus einem Morphem bestehen (Tisch, drei, usw.). Die Silben und Morpheme im Wort können zusammenfallen (Früh – jahr) oder auch nicht (Vgl.  heu- tig und heut – ig ). Die Silbe enthält in der Regel  einen Vokal (su – chen, Tin – te), das Morphem dagegen kann sogar aus einem Konsonanten bestehen  (Fahr –t ).

Vom phonetischen Standpunkt aus hat das deutsche Wort folgende Hauptmerkmale:

1Für das deutsche Wort ist die dynamische Betonung charakteristisch. Die Hauptbetonung fällt auf die erste Silbe: `Arbeit, dabei existiert auch die Nebenbetonung: (``arbeits ‚los).

2Die stimmhaften Konsonanten alterniren im Auslaut mit stimmlosen, z.B. Tag ( ta:k), Tages ( ta:g s).

3Im Anlaut erscheint der Knacklaut (der feste Einsatz), wenn das Wort mit einem Vokal beginnt, z. B.: `Anna, be`arbeiten.

4Die Vokale werden in unbetonten Silben reduziert: leben.

Auch in grammatischer Hinsicht kennzeichnen sich die Wörter der dt. Sprache durch  einige Merkmale:

1)manche Wortformen werden mit Hilfe des Umlauts, des Ablauts oder Brechung gebildet (Klang – Klänge; ich gebe – ich gab, ich nehme-  du nimmst).

2) viele verbale Formen bestehen als analytische Formen;

3) das deutsche Substantiv wird stets von dem Artikel  als Geschlechtswort und Kasusangabe begleitet und bildet mit ihm eine analytische Form.

4) Das Adjektiv und das Adverb sind in ihren neutralen Formen undifferenzierbar: Das Lied ist schön / Sie singt schön.

 

Alle Morpheme, aus denen sich deutsche Wörter zusammensetzen; werden in zwei große Gruppen eingeteilt: lexikalische und grammatische.

Unter lexikalischen unterscheidet man Wurzelmorpheme (Basis- bzw.  Grundmorpheme), die zur Bildung von neuen Wörtern aus den Grundmorphemen dienen: Lehr – er).

Die grammatischen  Morpheme werden auch in zwei Gruppen eingeteilt: formbildende bzw. grammatische Suffixe (mach – te, schön –er, Kind – er) und wortbiegende  (Flexionen): mach –st,  zu Haus- e.

Die lexikalischen Morpheme bilden also den Inhalt des Wortes . Die grammatischen dienen nur dazu, neue Wortformen  zu bilden

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2. Wort als sprachliche Einheit

Eine jede Sprache verfügt über verschiedene Spracheinheiten. Es sind Phoneme, Morpheme, Wörter, Syntagmen und gar abgeschlossene Texte. Das Wort bildet jedoch Grundeinheit der Sprache, weil es die kleinste selbständige strukturelle und  bedeutungstragende Spracheinheit ist.

Das Wort kann zugleich alle sprachlichen Funktionen erfüllen: die nominative (die Funktion der Benennung), die kognitive (die Funktion der Verallgemeinerung), die kommunikative (als Verständigungsmittel) und die konnotative (Verhalten der Menschen zur Wirklichkeit).

Wort ist eine sehr komplizierte Einheit, die sich in verschiedenen Sprachen durch ihre Eigenarten kennzeichnet. Deshalb waren viele Versuche misslungen , eine universale , für alle Sprachen gültige Definition  für diesen Begriff zu geben. Das Wort ist als Spracheinheit nur innersprachlich und nicht zwischensprachlich zu definieren.

Das Wort ist sowohl Teil als auch Ganzes: Teil  inbezug auf Paradigma / System und Syntagma / Text, denen es angehört; Ganzes gegenüber seinen Elementen, d.h. Morphemen, aus denen es sich konstituiert. Um eine präzise Wortdefinition zu geben, schlägt Th. Schippan vor, das Wort im Schnittpunkt aller Sprachebenen  zu betrachten.

Unter lexikalisch- semantischem Aspekt wird das Wort als der kleinste, selbständige komplexe Bedeutungsträger aufgefasst. Meistens entspricht einem Wort ein Begriff oder ein Gegenstand.

Unter syntaktischem Aspekt als kombinierbare Einheiten, die im Satz unterschiedliche Position einnehmen können, d.h. das Wort ist vertauschbar und umstellbar. Das Wort kann im Satz als Satzglied (Subjekt, Prädikat, Attribut) bestimmt werden.

Unter morphologischem Aspekt als komplexe und segmentierbare Morphemverbindungen (Ver-nein-ung).

Unter phonologischem Aspekt als kleinste selbständige Einheiten, in denen relevante prosodische Mittel zur Geltung kommen. phonologisch erkennt man das Wort an Pausen im Sprechtak.

das Wort ist eine strukturelle Einheit von Lautung und Bedeutung, also eine bilaterale Einheit ist. Somit unterscheidet man im Wort eine äußere und eine innere Seite. Die äußere Seite des Wortes bildet das Materielle und wird als Lautkörper bezeichnet. Die innere Seite des Wortes bildet das ideelle im Wort und stellt seine Bedeutung dar.

 

 

 

 

 

 

 

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4.Wortbedeutung, Begriff und ihre Wechselbeziehungen

Die Sprache ist ein Zeichensystem, d.h. eine geordnete Menge von Elementen, die zueinander in bestimmten Beziehungen stehen. Dem Sprachsystem steht die Rede gegenüber als Realisierung dieses Systems in der Kommunikation.

Die Sprache kann durch ihre Elemente  menschliche Kenntnisse ausdrücken. Dank ihrem Zeichencharakter erfüllt die Sprache die folgenden 4 Funktionen:

1kommunikative (als Verständigungsmittel);

2nominative oder benennende (jedes Wort bezeichnet einen Gegenstand, einen Prozess, eine Beziehung);

3kognitive (das Wort bezeichnet ganze Klassen von Gegenständen, die Sprache fixiert alle Begriffe, ermöglicht das Denken);

4pragmatische (konnotative) Funktion, die das Verhalten der Menschen zur Wirklichkeit zeigt.

In der Lexikologie tritt diese Beziehung in Form eines semantischen Dreiecks auf: Wort – Begriff – Gegenstand (Gegenstand nennt man anders Denotat, d.h. der vom Sprecher bezeichnete Gegenstand).

Dieses Dreieck kann folgenderweise interpretiert werden: das Wort drückt einen Begriff aus, der Begriff spiegelt ein Denotat wider, das Wort bezieht sich auf das Denotat und vertritt es in der Sprache und Rede.

Als sprachliche Zeichen können die Wörter in der Rede zwei Funktionen erfüllen. Einerseits benennen sie unserer Realität, andererseits dienen sie zum Ausdruck unserer Begriffe. Vergleichen wir. Zum Schreiben gebraucht man eine Feder (begriffliche Darbietung des Gegenstandes) und  Die Feder, die auf dem Tisch liegt, schreibt sehr gut. (konkrete Darbietung des Gegenstandes).

Der Begriff als eine Verallgemeinerung von wesentlichen Merkmalen der Gegenstände und Erscheinungen ist eine logische Kategorie, die Wortbedeutung eine sprachliche. Sie bilden eine  dialektische Einheit aber sind nicht identisch.

Zwischen den sprachlichen Bedeutungen und den logischen Kategorien bestehen wesentliche Unterschiede

 

1Die Wortbedeutungen können sowohl  konkret als auch abstrakt sein (siehe das obengenannte Beispiel mit dem Wort  „die Feder“).

2Die Wortbedeutungen können verschiedene emotionelle Färbungen mittragen, den Begriffen sind Emotionen dagegen fremd.

3Die sprachlichen Bedeutungen können gerade und übertragen sein, z. B. die Birne 1.gerade Bdt.eine Fruchtart. 2. übertr. Bdt. elektrische Glühlampe

Die Begriffe können entweder falsch oder wahr sein.

 

Der Begriff als auch die Bedeutung verändern und entwickeln sich nach ihren  eigenen Gesetzen. Die Bedeutung entwickelt sich aber in den einzelnen Sprachen oft unabhängig von der Entwicklung des zugrunde liegenden Begriffs. So ist z. B. das deutsche Wort „Finger“ der Bedeutung nach enger als das ihm entsprechende russische „палец“. Das russische Wort  палец umfasst semantisch nicht nur das deutsche “Finger“ sondern auch die „Zehe“. Seinerseits ist das deutsche Wort „Zehe“ in einigen Wortverbindungen semantisch weiter als das russ. „палец“ (ноги): auf den Zehen gehen  « ходить на цыпочках».

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

5.Das Problem der Motiviertheit der Wörter. Etymologische Bedeutung. Volksetymologie

Man unterscheidet 3 Arten des Etymons: das lebendige, verdunkelte und tote Etymon. Manche Wörter der modernen deutschen Sprache sind etymologisch motiviert, d.h. es ist leicht, ihr Etymon zu verstehen. Solche Wörter lassen sich leicht etymologisieren, z. B. vierzehn, Geburtstag.Das sind Wörter mit lebendigem Etymon.  Es gibt auch viele Wörter mit verdunkeltem Etymon, z. B. Nachtigall vom ahd. nahtigala eigentlich Nachtsängerin. Es gibt auch viele Wörter, deren Urbedeutung sich überhaupt  nicht deuten lässt. Hier handelt es sich um die Wörter mit totem Etymon. Zu solchen unmotivierten Wörtern gehören: Sache, Auge, Ohr, fahren u.a.

Die primären Wurzelwörter haben keinen Zusammenhang zwischen der Lautform und der Bedeutung des Wortes. Die primären Wörter haben keine semantische Motiviertheit, d.h. es besteht keine Beziehung  zwischen der Wortgestalt und dem Wortgehalt. Eine Ausnahme bilden hier die sog. lautnachahmenden Wörter vom Typ „ miauen“, der Kukuck“.

Die sekundären Wörter, d.h. Wörter späterer Herkunft, die in bedeutendem Maße durch die Wortbildung entstanden waren, sind dagegen semantisch motiviert, d.h. ihre morphematische Zusammensetzung besagt uns, was das Wort eigentlich bedeutet, z. B. das „ Schneeglöckchen“ ist eine Blume in Form einer kleinen Glocke, die nach dem Schneetauen blüht. Es soll betont werden, dass  die innere Form der Wörter unterschiedlich sein kann. Taschentuch – ein Tuch, das in der Tasche getragen wird. Носовой платок- ein Tuch zum Nasenputzen. Die Merkmale können auch zusammenfallen: Sonnenblume und подсолнечник.

Die semantische Motiviertheit des Wortes spielt in der Sprache eine sehr große Rolle. Das Missverständnis  der semantischen Motiviertheit des Wortes führen zur Erscheinung, die in der traditionellen Sprachwissenschaft unter dem Terminus „Volksetymologie“ bekannt ist. Die Volksetymologie ist eine neuentstandene semantische Motiviertheit des Wortes, die nicht auf genetischen Beziehungen beruht, sondern auf Grund der zufälligen Ähnlichkeit mit der Laut – bzw. Formgestalt von anderen Wörtern. Interessant ist auch die Frage nach der Stellung der fehletymologisierten Wörter im deutschen Wortschatz. Eine Reihe von Wörtern, die ihre Entstehung einer Fehletymologie verdanken,sind in die Literatursprache aufgenommen, z. B. Abenteuer, Hebamme u.a.

 

 

6.Wortbedeutung, ihre Struktur und Typen  
Die lexikalische Bedeutung ist komplexer Natur. Sie enthält drei Aspekte: die denotative, signifikative und konnatative Komponente.

Die denotative Komponente ist mit der nominativen Funktion des Wortes verbunden, d.h. mit der Funktion des Wortes , einen Gegenstand (Denotat) zu repräsentieren.

Die signifikative Komponente ist mit seiner verallgemeinernden Funktion verbunden. Da die denotative und die signifikative Komponenete der Wortbildung eine Einheit bilden, werden sie in der Fachliteratur oft als denotativ- signifikative Bedeutung bezeichnet.

Die konnatative Komponente resultiert aus wertenden semantischen Semen z. B. Fuchs – ein listiger Mensch, Flasche ein unfähiger Mensch.

Die lexikalische Bedeutung  eines mehrdeutigen Wortes (eines Polysemanten) ist ein Komplex von Einzelbedeutungen, die in der linguistischen Literatur auch Sememe oder lexikalisch- semantische Varianten (LSV) des Wortes genannt werden. In der semantischen Struktur mehrdeutiger Wörter kann man die folgenden Typen der Bedeutungen aussondern (3 Oppositionen):

  1. Hauptbedeutung – Nebenbedeutungen.

Die Hauptbedeutung  ist die Bedeutung, die zu einem bestimmten Zeitpunkt als gesellschaftlich wichtigste Bedeutung im Bewusstsein der meisten Sprachträger zuerst realisiert wird, z.B. grün – 1. Farbe; hell – 1. reich an Licht; Löve – 1. Raubtier.

Die Nebenbedeutungen sind andere sekundäre Sememe, die von der Hauptbedeutung semantisch abgeleitet sind. Sie entstehen gewöhnlich durch metaphorische oder metonymische  Übertragung. Im Wort „grün“ – 2. frisch: grünes Gras; 3. unreif: ein grüner Apfel; 4. roh, ungesalzen: grüner Hering; 5. unerfahren: ein grüner Junge; du bist mir noch zu grün, um Ratschläge zu geben.

  1. direkte, eigentliche  – übertragene, uneigentliche Bedeutung

Die direkte Bedeutung des Wortes entsteht bei der primären Nomination von Gegenständen und stimmt oft mit der Hauptbedeutung überein. Übertragene Bedeutungen entstehen bei der sekundären Nomination und beziehen sich auf die Denotate indirekt, durch semantische Übertragung, durch ein Bild, durch einen Vergleich, z.B.: ein tiefer Brunnen- tiefe Gedanken; ein schlauer Mensch- ein schlauer Plan.

  1. syntaktisch freie – phraseologisch gebundene

Unter syntaktisch freien  Bedeutungen werden solche Bedeutungen verstanden, die  für ihre Realisation im Kontext keine besonderen Voraussetzungewn brauchen. Sie sind weniger kontextabhängig. In der Regel ist die direkte,  Hauptbedeutung des Lexems auch eine syntaktisch freie Bedeutung, z.B.: eine alte Frau, grünes Gras.

Die  fraseologisch gebundene Bedeutungen aktualisieren sich nur in den festen umgedeuteten Wortverbindungen.Es sind keine selbständigen Wortbedeutungen. Vgl.. eine alte Frau und altes Haus (дружище).

Die Bedeutung ist strukturiert, d.h. sie besteht aus einer Konfiguration von Bedeutungselementen. Zuerst sind das kategorial- semantische Seme. Sie spezializieren das Lexem als Wortart („Gegenständlichheit“ bei den Substantiven, „Prozess“ bei den Verben). Die zweite Gruppe bilden lexikalische bzw. individuelle Basisseme. Sie stellen den begrifflichen Kern des Lexems dar. Die dritte Gruppe bilden differenzierende und auch begrifflich wertende Seme, z. B.:

 

Vater/ Mutter

1.Kategorialseme

Gegenständlichkeit

(belebt)

2. Basisseme, denotative Seme

Mensch

 

verwandt

 

3.differenzierende Seme

hervorbringende (Generation)

 

mannlich              weiblich

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

7.Polysemie und Homonymie. Arten der Homonymie

Es kann vorkommen, dass der eine und derselbe Lautkörper auf mehrere Begriffe bezieht, d.h. mehrere Bedeutungen besitzt, z.B.

Schule, f  1. eine Lehranstalt ( als Gebäude)

2. Gesamtheit der Lehrer und Schüler einer Lehranstalt

3. eine künstlerische oder wissenschaftliche Richtung

Es entsteht eine Frage, ob wir in den gegebenen Fällen mit einem Wort, das mehrere Bedeutungen hat, zu tun haben oder. mit Homonymen.

Die Vieldeutigkeit bzw. Mehrdeutigkeit wird mit dem Terminus Polysemie bezeichnet, und solche vileldeutigen Wörter heißen polysemantische Wörter.

Die einzelnen Bedeutungen der polysemantischen Wörter werden  „lexikalisch- semantische Varianten des Wortes“ genannt. Unter der semantischen Struktur des Wortes versteht man ein geordnetes System von Wortbedeutungen, die in der Wortstruktur  eine bestimmte semantische Hierarchie bilden.

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