Стилистика немецкого языка

Автор работы: Пользователь скрыл имя, 08 Января 2014 в 21:45, контрольная работа

Краткое описание

Проблема определения стиля напрямую связана с проблемой вариативности. Вариативность же, в свою очередь, это одно из основных свойств языка, демонстрирующее эволюцию и постоянное изменение языковой системы.
Если в 19 в. Херман Пауль отмечал, что толчком для этих изменений являются индивидуальные колебания (или внутренние особенности человека), то в настоящее время основной акцент делается на социальной природе языковых изменений.

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Man muss wissen, in welcher konkreten sprachlichen Gestalt und auf welcher linguistischen Ebene Stilelemente auftreten. Es sollen folgende Aspekte betrachtet werden:

  1. lexikalische Elemente:
  • semantisch begrifflicher Aspekt
  • semantisch expressiver Aspekt
  • historischer Aspekt
  • regionaler Aspekt
  • sozialer Aspekt
  • fachsprachlicher Aspekt
  • Fremdwortaspekt
  • Wortbildungsaspekt
  • phraseologischer Aspekt
  1. grammatische Elemente:
  • Klassifikation der Sätze
  • Ausnutzung der fakultativen Satzgliedstellen
  • Satzgliedfolge
  • Verknüpfung zwischen den Satzgliedern und Sätzen
  1. phonetische Elemente:
  • Lautwiederholung
  • dynamische Abstufung
  • melodische Abstufung
  • zeitliche Aufgliederung

 

Unter dem Aspekt der dynamischer Abstufung erfassen wir alle fakultativen Varianten, die auf der Ebene des Akzents und Rythmus auftreten. Sie realisieren sich als bestimmte Folge von Merkmalen der Stimmlautstärke (phonetische Eigenschaften der Rede). Sie sind an die Ganzheit der Silbenkette gebunden. Sie werden als prosodische Merkmale bezeichnet.

Die melodische Abstufung der Rede beruht auf prosodischen Eigenschaften auch, die sich als Folge von Merkmalen unterschiedlicher Tonhöhe realisieren.

Unter dem Aspekt der zeitlichen Aufgliederung erfassen wir lautliche Quantitätsverhältnisse. Das sind Sprechtempo und Redepausen.

 

Was versteht man unter dem Erfassen der Stilzüge?

Bei den Stilelementen handelt es sich um konkrete linguistische Fakten - und Stilzüge bilden Abstraktionen. Jeder Stilzug wird durch bestimmte lexikalisch-phraseologische, grammatische und phonetische Mittel umgesetzt. Mit anderen Worten: die abstrakte Stilkategorie wird sprachlich verwirklicht durch eine Gesamtheit konkreter Ausdrucksmittel. Sehr oft werden bei der Textanalyse die einzelnen Stilelemente aufgezählt ohne das das Verbindende zwischen diesen sprachlichen Faktoren erkannt und benannt wird. E. Riesel nennt einige Stilzüge und stellt sie zu Gegensatzpaaren zusammen:

z.B.:

knapp – breit

klar – verschwommen

emotional mit subjektiver Wertung – nicht emotional mit  objektiver Beurteilung

bildhaft – bildlos

statisch – dynamisch

Die genannten Stilzüge können sich miteinander verflechten und je nachdem funktionalen Charakter des Redeganzen mehrmals innerhalb eines großen Zusammenhangs wechseln.

 

 

 

Thematische Gruppen, synonymische Reihen

Materielle Voraussetzung für eine wirksame sprachliche Gestaltung unserer Gedanken ist die Möglichkeit aus einem großen Anzahl von thematisch und synonymisch miteinander verbundenen Wörtern gerade das richtige oder das treffende Wort herauszugreifen. Von diesem Standpunkt aus ist die Frage der thematischen Gruppen, thematischen Reihen und der Synonymie wichtig,

z.B. im Wortfeld gehen werden folgende Wörter aufgezählt:

schleichen

eilen

laufen

springen

rennen

jagen

u.s.w.

zusammen 25 Wörter. Es handelt sich um 2 thematische Gruppen: gehen und laufen.

Innerhalb der thematischen Gruppe gehen lassen sich zahlreiche thematische Reihen unterscheiden.

Die thematischen Reihen drücken untereinander verwandte aber nicht gleiche Begriffe aus. Z.B. in unserem Fall unterscheiden wir folgende thematischen Reihen:

    1. langsam gehen
    2. schnell gehen
    3. unbemerkt gehen

innerhalb jeder thematischen Reihe unterscheidet man synonymische Reihen.

Das sind die Wörter mit gleicher oder geringfügig schattierter Bedeutung von verschiedenen Seiten her.

So enthält z.B. die thematische Reihe langsam gehen folgende synonymische Reihen:

    1. ohne Ziel gehen (schlendern, bummeln)
    2. wegen körperlicher Behinderung langsam gehen (humpeln)
    3. aus Schlaffheit langsam gehen (latschen)

 

Ein einziges treffendes Wort ersetzt oft eine umständliche Erklärung.

z.B.:  eine Frau geht über die Straße

eine Frau schleppt sich über die Straße

eine Frau trippelt über die Straße

Jedes Beispiel führt eine anschauliche bildhafte Situation vor Augen.

Kontextuale Synonyme

Die vollständigen und unvollständigen Synonyme werden zusammen als allgemein gültige gemeinsprachliche Synonyme bezeichnet. Anders steht es mit so genannten kontextualen Synonymen, deren Synonymie erst im Satz und Großzusammenhang entsteht. Es handelt sich um Wörter von verschiedener logisch-gegenständlicher Bedeutung.

z.B.: Wörter Rose und Blume sind nicht synonym, im Großzusammenhang aber sind sie gegenseitig ersetzbar und werden zu kontextualen Synonymen:

Er bereichte ihr eine herrliche Rose. Die Blume duftete so stark…

 

Der Wortbestand nach seiner funktionalen Verwendung

Wenn wir den gesamten Wortbestand nach seiner Zugehörigkeit zu den einzelnen schriftlichen und mündlichen Stilen der Nationalsprache untersuchen, müssen wir 2 Gruppen unterscheiden:

    1. der funktional-stilistisch undifferenzierte Wortbestand, d.h. allgemein verständliche und allgemein gebräuchliche Wörter.
    2. der funktional-stilistisch differenzierte Wortbestand, d.h. Wörter und Wendungen, deren Verwendungsbereich durch gewisse zeitliche, territoriale, berufliche, soziale, nationale Schranken eingeengt ist.

Zu der ersten Gruppe gehört vor allem die mehr oder weniger stabile lexikalische Basis der Sprache, der Grundwortbestand der Sprache. Ohne seine Mithilfe kann keine geschlossene Äußerung zustande kommen. Die zu ihm gehörigen Sprachgebilde bezeichnen lebenswichtige Gegenstände, Eigenschaften und Handlungen. Sie bilden die stilistisch neutrale Grundlage. Die Wörter des Grundwortbestandes haben in allen funktionalen Stilen das gleiche Gewicht, die gleiche Verbreitung.

Der funktional-stilistisch differenzierte Wortbestand

Diese Wortschatzschichten werden in verschiedenen Stilen der Sprache verschieden verwendet. Sie können in verschiedenen Stilen verschiedene stilistische Funktionen ausüben. Diese Wortbestandgruppe ist von der Zweckbestimmung des Stils, in dem sie verwendet wird, abhängig. Ihre stilistische Funktion, ihr expressiver Ausdruckswert sind mit der konkreten Sprechsituation verbunden.

 

    1. Archaismen und Historismen

Das sind die Wörter, die vom Standpunkt der Gegenwart aus veraltet sind. Historismen sind Wörter, die mit dem Begriff, den sie ausdrücken, verschwunden sind. Aber einige Wörter können aus der Literatursprache abgehen, in der Umgangssprache, sowie in den einzelnen territorialen und sozialen Dialekten aber erhalten bleiben. Z.B. in der modernen deutschen Sprache ist das Wort Roß veraltet, aber in den Süddeutschen Dialekten (Bayern, Österreich) bleibt dieses Wort im Alltagsverkehr erhalten. Der Alpenbauer hat sein Roß im Stahl, aber kein Pferd. Von besonderem Interesse für den Stilforscher sind die lexikalischen Archaismen in ihrer Eigenschaft als stilistisch expressive Ausdrucksmittel. In erster Linie werden Archaismen und Historismen zur Zeichnung des historischen, beruflichen und sozialen Kolorits verwendet.

Archaismen und Historismen haben noch eine wichtige Funktion, sie eignen sich als Mittel der Satire. Mit ihrer Hilfe kann ein bestimmtes Zeitkolorit parodiert, können bestimmte Sitten und Anschauungen verspottet werden. Z.B. Lessing nennt ein Theater in Paris ein altes Ballhaus.

Die dritte wichtige Ausdrucksfunktion des Archaismus ist seine Verwendung im Dienst der Poetisierung, zur Schaffung eines poetischen Kolorits. Z.B. Goethe gebraucht folgende Wendung: „gemalte Scheiben“.

 

    1. Neologismen

Neue Wörter, die zu einem bestimmten Zeitpunkt auftauchen, können verschiedene Schicksale haben. Einige bleiben auf der Stufe des individuellen Gebrauchs, wir nennen sie einmalige Neologismen (Einmalbildungen). Die anderen werden eine Weile im Zusammenhang mit bestimmten Zeiterreignissen gebraucht, gehen aber später zu den Archaismen, das sind vorübergehende Neologismen.

Und zu der dritten Gruppe gehören die Wörter, die zu einem bestimmten Zeitpunkt auftauchen, und in den allgemeinen Wortbestand eingehen. Es handelt sich um Neologismen bestimmter Zeitabschnitte.

Die Einmalbildungen kommen am häufigsten im Bereich der schönen Literatur vor. Die vorübergehende Neologismen zeigen auf ein bestimmtes Zeitkolorit der Rede. Und die dritte Gruppe es sind ursprünglich Fachausdrücke einer neuen Ökonomik, einer neuen Gesellschaftsform, einer neuen Kultur, sie werden in kürzester Zeit zu sprachlichen Gemeingut und sprengen die funktionalen Grenzen dieses oder jenes Stils.

 

Dialektismen, Vulgarismen, Jargonismen

    1. Die Dialektismen sind nichtliterarische Wörter und Wendungen, beschränkt auf einen ganz engen Kreis dieser oder jener Mundart.
    2. Man unterscheidet noch die territorialen Dubletten. Das sind Synonyme innerhalb der Literatursprache. Man unterscheidet folgende Typen der Dubletten:
      1. Vollständige Synonyme: Schrank (Norddeutschland), Kasten (Süddeutschland), Schlachter - Metzger.
      1. Die Wörter dieser Gruppe sind inhaltlich vollständig, doch besteht zwischen ihnen eine Schattierung: „Falter“ anstatt „Schmetterling“ hat für das norddeutsche Ohr poetische Färbung, für das süddeutsche umgangssprachliche.
      2. Einen dritten Typ territorialer Dubletten stellen Synonyme dar, die sowohl inhaltlich, als auch stilistisch abgeschattet sind: Lehrstuhl (Deutschland) – Lehrkanzel (Österreich); Januar – Jänner; Kartoffeln – Erdäpfel; Aprikosen - Marillen.

Territoriale Dubletten sind für alle verständlich, das Verständnis der Dialektismen zwischen Norden und Süden stößt auf bestimmte Schwierigkeiten. Die Dialektismen haben nur im Alltagsstil sachlich-neutrales Geträge. Falls sie in anderen Stilen verwendet werden, nehmen sie expressive Färbung an. Wozu dienen Dialektismen und Dubletten im Text? Durch den Gebrauch von landschaftsgebundenen Ausdrücken wird realistisches Ortskolorit erzielt.

 

Soziale Gliederung: Argotismen

Unter Argotismen versteht man Wörter des Argot. D.h. Wörter einer Sonderlexik volksfremder Elemente. Und einzelne Argotismen sind aus den engen Kreisen der deklassierten Elemente in die allgemeine Volkssprache eingedrungen – das sind Vulgarismen.

Jargonismen sind die Wörter aller sozialen Schichten.

 

Berufliche Gliederung: Fachausdrücke

Unter Fachausdrücken versteht man:

    1. Termini verschiedener Wissensgebiete: Kernspaltung, Assimilation.
    2. Professionalismen verschiedener Berufssphären: Sichtiges Wetter.
    3. Stark ausgeprägte funktional-stilistische Lexik nichtterminologischer Charakters: zwecks, gemäss, anhand.

Termini und Professionalismen sind nicht allgemein verständlich. Sie tragen dazu bei, die Schilderung wirklichkeitsnahe und lebenswahr zu machen. Sie helfen auch das soziale, berufliche Kolorit farbig vor Augen zu führen. Von den Fachausdrücken sind die sogenannten Berufsgargonismen abzugrenzen. Sie sind in erster Linie im Stil des Alltagsverkehrs bei den Vertretern verschiedener Berufskreise verbreitet.

 

Fremdsprachige Wörter

Die fremdsprachigen Wörter können im Zusammenhang der Rede sowohl eine kommunikative, als auch eine überwiegend stilistische Funktion ausüben.               Sie  helfen bestimmte Erscheinungen der Wirklichkeit möglichst klar auszudrücken. Die stilistische Funktion der fremdsprachigen Wörter tritt besonders stark in der schönen Literatur, zum Teil auch in der Publizistik hervor. Fremdsprachige Wörter helfen uns das Kolorit der Darstellung zu verstehen. Wir müssen aber unterscheiden, in welchen Fällen die Verwendung des Fremdwortes durch die Epoche (in der der Autor lebt) bedingt ist, und in welchen das Fremdwort zur bewussten Stilisierung gebraucht wird. Die fremdsprachigen Wörter können im Dienst der Humor und Satire stehen, z.B. im Mund von ungebildeten Menschen können fremdsprachige Wörter phonetisch und morphologisch falsch verwendet werden.

Noch eine wichtige stilistische Funktion besteht in der Vermeidung von Wiederholung: korrigieren und verbessern, physisch und körperlich.

Eine besondere Gruppe bilden die sogenannten fremdsprachigen Zitate. Sie stellen keine lexikalische, sondern eine stilistische Erscheinung dar. In stilistischer Hinsicht erfüllen sie folgende Funktionen:

    1. erstens dienen sie der objektiven Mitteilung;
    2. zweitens bilden sie einen wichtigen Bestandteil der historischen Koloritzeichnung.

Sie dienen stilistisch expressiven Zwecken.

 

 

Der Wortbestand nach seiner semantisch-expressiven Stilfärbung

 

Diese Färbung besteht aus 2 Komponenten:

  • aus der Stilfärbung nach der literarischen Qualität;
  • aus der Stilfärbung nach der Expressivität der Rede.

Was im täglichen Sprachgebrauch als neutrale Lexik und Phraseologie gilt, müsste terminologisch als Wortschatz von einfach-literarischer Stilfärbung mit absoluter Nullexpressivität bezeichnet werden.

Die Lexik und Phraseologie gehobener Stilfärbung bilden Oppositionen in Form stilistischer Synonyme zur Lexik und Phraseologie einfach-literarischer Stilfärbung, z.B.: Gemahl – Gatte; Geburtstag – Tag der Geburt.

Verschiedene Dokumente des öffentlichen Verkehrs verbinden die gehobene Stilfärbung mit offizieller Förmlichkeit, z.B.:Wir danken verbindlichst – danken sehr.

 

Stilfärbung nach der Expressivität der Rede

Die Expressivität der Aussage bewirkt gewöhnlich ein Abrücken von Nullpunkt der Stilfärbungsskala in die Richtung zum Umgangssprachlichen. Die Grenze zwischen der einfach-literarischen und der literarisch-umgangssprachlichen Lexik ist oft schwer zu bestimmen. Ein Typ geht in einen anderen über. Der Alltagswortschatz dringt in die Sprachnormen der schönen Literatur ein. Er bereichert den literarischen Wortbestand. Zahlreiche Argotismen und Vulgarismen streifen mit der Zeit ihren groben Charakter ab und bewahren nur expressive Stilfärbung.

Im Rahmen der Stilfärbung nach der Expressivität der Rede lassen sich folgende Gruppen unterscheiden:

  • phraseologische Fügungen;
  • Mittel des bildlichen Ausdrucks;
  • Mittel der Umschreibung und Merkmalshervorhebung.

 

Phraseologische Fügungen

Vom stilistischen Standpunkt aus unterscheidet man 2 große Gruppen. Die erste Gruppe, sogenannte einfach-literarische Gruppe, das sind die phraseologischen Fügungen, die funktional differenziert sein können, aber keine semantisch expressive Stilfärbung besitzen.

Die zweite Gruppe, das sind die phraseologischen Fügungen verschiedenster semantisch-expressiver Stilfärbung.

Die erste Gruppe:

  • substantivische oder verbale Wortverbindungen, denen bei stilistischer Nullexpressivität funktionale Stilfärbung eigen ist: Erste Lautverschiebung,
  • adverbiale Wortverbindungen: leichten Schrittes, stehenden Fußes (одной левой),
  • verbale Wortverbindungen, die aus einem abstrakten Substantiv und einem Verb bestehen: Angst bekommen, in Erfüllung gehen.

 

Die zweite Gruppe

Diese Fügungen können verschiedene Ausdrucksschattierungen haben. Sie können literarisch-umgangssprachlich, familiär, grob sein.

Der Stil des offiziellen Verkehrs meidet die expressive Phraseologie. In allen übrigen Verwendungsweisen der Sprache wird sie mehr oder weniger verwendet. Zur expressiven Phraseologie gehören stehende Verbindungen, die erstens einen Einzelbegriff ausdrücken, das sind Idiome und Zwillingsformen, zweitens einen abgeschlossenen Gedanken in Satzform mitteilen, das sind Sprichwörter, Aphorismen und drittens eine Mittelstellung zwischen den beiden Typen einnehmen, das sind stehende Vergleiche.

Die oben genannten stehenden Verbindungen üben diegleiche stilistische Funktion aus. Es ist Verstärkung der Anschaulichkeit, Emotionalität und Überzeugungskraft.

 

Idiome

Unter der Idiome versteht man stehende Verbindungen, die einen Einzelbegriff ausdrücken, in der Regel stark expressiv und bildhaft (den Kopf in den Sand stecken; jemandem die Augen auf etw. öffnen)

 

Zwillingsformen (Wortpaare)

Sie drücken meist einen Begriff tautologisch aus: kurz und knapp, mit Kind und Kegel, Kreuz und Quer.

 

Sprichwörter

Sie sind altes Nationalgut. Sie sind im Volk entstanden. Man kann sie als einfachstes Genre der mündlichen Volksdichtung betrachten. Dem Inhalt nach sind sie meistens lehrhaft.

 

Unter dem Namen geflügelte Worte werden Aussprüche aus nachweisbaren Quellen (Mythologie, Bibel) zusammengefasst. Und die Aussprüche bekannter Staatsmänner, Persönlichkeiten, Philosophen nennen wir Aphorismen.

 

Stehende Vergleiche

weiß wie der Schnee; lügen wie der Wetterdienst.

 

 

Ausdruckswerte der expressiven Phraseologie

 

Der wichtigste Ausdruckswert besteht darin, das Gesagte anschaulich, lebendig und emotional zu machen. Expressive Phraseologie zeigt auch die persönliche Einstellung des Sprechers zum Gegenstand seiner Rede. Ein weiterer wichtiger Ausdruckswert der expressiven Phraseologie besteht in ihrer Eignung als Mittel von Humor und Satire. Zahlreiche stehende Wortverbindungen (Idiome, stehende Vergleiche, Sprichwörter) enthalten schon an sich ein komisches oder groteskes Bild,

 

z.B., Ein Mann, ein Wort – eine Frau, ein Wörterbuch;

Schlank, wie eine Tonne.

 

Mittel des bildliche Ausdrucks

Mittel des bildlichen Ausdrucks sind Vergleich und Tropus. Manche Forscher unterscheiden streng zwischen Vergleichen und Tropen. Andere Forscher sehen hingegen im Vergleich den einfachsten Tropus. Der Vergleich verbindet 2 Wörter aus verschiedenen Begriffsbezirken und ruft durch die bloße Nebeneinanderstellung sprachökonomisch eine Fülle von bildhaften Assotiationen hervor, z.B., solche Wendung, wie „der Mensch kämpft, wie ein Löwe“ erweckt eine neue Vorstellung: mutiger, tapferer Mensch.

Ein guter Vergleich trägt zur Knappheit und Zuspitzung des Ausdrucks bei.

Jeder Vergleich besitzt eine Vergleichsbasis („tertium comparationis“). Die meisten Vergleiche sind mehr oder weniger hyperbolisch. Der Struktur nach unterscheidet man einfache und erweiterte Vergleiche. Die einfachen Vergleiche bestehen aus einer Wortgruppe. Die erweiterten Vergleiche umfassen den ganzen Satz oder eine Reihe von Sätzen.

Tropen

Die Tropen sind Mittel des bildlichen Ausdrucks auf Grund übertragener Bedeutung. Unter Tropus (aus dem Griechischen „Wendung, Vertauschung des Ausdrucks“) versteht man:

  1. die Übertragung der Namensbezeichnung von einem Gegenstand auf einen anderen, von einer Erscheinung auf eine andere unter der Voraussetzung, dass eine äußere oder innere Ähnlichkeit diese Übertragung rechtfertigt. In diesem Fall sprechen wir  von der Metapher und ihren Abarten;
  2. den Ersatz der Namensbezeichnung durch eine andere. In diesem Fall sprechen wir von der Metonymie.

Wir interessieren uns für Tropen als Mittel des bildlichen Ausdrucks. Sie bewirken höchste Knappheit und Zuspitzung der Darstellung, appelieren an die Phantasie des Lesers oder Hörers.

Als besondere Abarten der Metapher gelten: Personifikation, Allegorie, Synästhesie.

Die Personifikation ist die Übertragung von Eigenschaften eines Lebewesens auf ein unbelebtes Wesen. So zeichnet H.Heine in der „Harzreise“ den Wald als eine Familie.

 

Die Sonne meinte es recht ehrlich mit mir. Die gab eine gar liebe kindliche Beleuchtung.

 

Die Personifikation geht in die Allegorie (Symbol) über. Der Frühling ist ein lieblicher Jüngling, der Winter als alter Mann, die Sonne als Frau dargestellt. In verschiedenen Sprachen entstehen oft verschiedene Personifikationen.

 

Die 3. Abart der Metapher ist die Synästhesie. Darunter verstehen wir die Verbindung von 2 verschiedenen Sinnesempfindungen, wobei die eine übertragene Bedeutung annimmt, z.B., seidene Stimme; weicher Schritt; warme Farbe.

 

Weiter betrachten wir die Metonymie. Hier beruht die Vertauschung zweier Wörter aus verschiedenen Begriffsbezirken auf logischen Beziehungen untereinander, und zwar:

  1. auf einem Raumverhältnis – die ganze Stadt _ Einwohner der Stadt
  2. auf einem Zeitverhältnis – das Zeitalter der Technik fordert _ die Menschen im Zeitalter der Technik fordern
  3. auf einem Stoffverhältnis – Traube anstatt Wein
  4. auf einem Kausalitätsverhältnis – deine Lieder sind schwer von Mohn (der Mohn hat einschläfernde Wirkung)
  5. auf einem Symbolverhältnis – Lohrbeer _ Ruf, Taube _ Frieden
  6. auf einem Quantitätsverhältnis, sie hat einen besonderen Namen „Synekdoche“, z.B., Mein Fuß (ich) betritt nicht mehr diese Schwelle.

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